31.01.2019 06:45 |

Nonntal:

Schrille Zeitreise ins Ungewisse

Csaba Fürjesi’ gibt mit seinen „Spaces of behind“ in der Galerie Frey im Nonntal Rätsel auf: Was steckt hinter den Tapetenmustern?

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Nostalgie kommt derzeit in der Galerie Frey auf. Beim Betreten der Ausstellungsräume am Erhardplatz stechen nämlich Blumenmuster und Ornamente in schrillen Farben aus den 60er und 70er Jahren, wie man sie von Tapeten und Vorhängen aus Omas Küche kennt, ins Auge.

Sie legen sich, wie das Seidenpapier eines alten Fotoalbums über das darunterliegende Bild, um es vor Vergilbung zu schützen. Gleichzeitig verschleiern sie aber die Geschichte, die es uns erzählen will.

„Was steckt dahinter?“, rätselte nicht nur Christina Haslauer, als sie Csaba Fürjesi’ Werke Dienstag Abend bei der Vernissage im Nonntal in Augenschein nahm.

Auch Musiker Stootsie, Anwalt Andreas Pallauf oder IT-Experte Philipp Reinharsthuber grübelten: „Vielleicht ist es eine gedankenverlorene Frau, ein Liebespaar, oder gar eine Familie, die man nicht mehr wirklich einer zeitlichen Epoche zuordnen kann?“ Und was hat es mit dem kleinen Mädchen auf sich, das scheinbar dem Sonnenuntergang entgegen schaukelt?

Wer sich traut wagt die Reise ins Ungewisse. Denn der gebürtige Ungar, macht es uns nicht gerade leicht ins Innerste seiner Welt vorzudringen. Er baut seine Gemälde, Grafiken und Collagen Schicht für Schicht auf, schabt sie teilweise wieder ab und offeriert uns so gleich mehrer Geschichten.

„Meine Bilder sind wie Wände, die alles, was sich je in einem Raum abgespielt hat, speichern. Und die Retro-Stoffe, die ich in alten Häusern und auf Flohmärkten aufstöbere, bereichern sie zusätzlich mit geheimnisvollen Geschichten.“

Die Bilder gewähren uns aber nicht nur einen Blick zurück, sondern auch ins Hier und Jetzt. In Fürjesi’ „Spaces of behind“ treten durchaus auch Symbole unserer Zeit wie Handys, Kopfhörer oder coole Sneakers auf. Da stellt sich die Frage: Will man pausenlos mit unserer getrieben Gesellschaft mithalten, oder sich ab und an doch lieber in die Vergangenheit flüchten?

Galerie Frey

Csaba Fürjesi, Spaces of behind

Noch bis 16. März

Tina Laske
Tina Laske
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