Eder nur Elfter

Schwere Schlappe für Österreichs Biathleten

Nach zehn Podestplätzen in den Weltcup-Einzelrennen haben die zumindest als Medaillen-Mitfavoriten gehandelten ÖOC-Biathleten am Sonntagabend im Herren-Biathlon-Sprint der Olympischen Winterspiele in Vancouver eine schwere Schlappe einstecken müssen. Simon Eder ist als bester Österreicher trotz fehlerfreier Schussleistung nicht über Platz elf hinausgekommen, Christoph Sumann wurde Zwölfter, Dominik Landertinger und Daniel Mesotitsch kamen nicht einmal unter die ersten 30. Ebenso überraschend hat der Franzose Vincent Jay die Goldmedaille geholt.

Jay triumphierte am Sonntag in Whistler in einem Startnummernrennen ohne Schießfehler vor dem Norweger Emil Hegle Svendsen und dem Kroaten Jakov Fak. Jay profitierte bei immer schlechter werdender Loipe von seiner frühen Startnummer 6. Der 24-jährige Franzose hatte seinen bis dato einzigen Weltcup-Sieg im Vorjahr im 20-Kilometer-Bewerb ebenfalls in Whistler errungen.

Eder vom Schneeregen gebremst
Der 26-jährige Salzburger Simon Eder schoss zwar fehlerfrei, doch extremer Schneeregen während seines Laufs bremste ihn in der Loipe und brachten ihm 1:24,4 Minuten Rückstand ein. "Ich habe einen Nuller im Schießen gebraucht und den habe ich auch geschafft, darauf bin ich stolz. Mit einer niedrigen Startnummer hätte es sogar eine Medaille werden können", ärgerte sich der Saalfeldener. "Es war leider eine Lotterie, schade, dass so was bei Olympia passiert. Die zweite Runde hat mein Rennen zerstört, da bin ich gestanden wie angepickt mit Superkleber."

Damit war nicht nur der Sprint verpatzt, sondern angesichts des großen Rückstands auch die Chance für die Verfolgung am Dienstag minimal. "Für das Podium wird es ganz, ganz schwer, aber ich werde alles versuchen", sagte Eder.

Zwei Fehlschüsse bei Sumann
Unmittelbar hinter Eder wurde der Steirer Christoph Sumann (1:24,9), der zwar noch bessere Bedingungen vorgefunden hatte, aber an zwei Fehlschüssen und mäßiger Laufleistung scheiterte, Zwölfter. "Ich hatte schon auf der ersten Runde Probleme. Ich befürchte, dass die Wettkampfpause zu lang war. Mit zwei Fehlschüssen sind mir schon am Anfang die Felle davongeschwommen", so Sumann.

Daniel Mesotitsch war mit drei Fehlern und hoher Nummer chancenlos (43. mit 2:37 Rückstand). Dominik Landertinger, der Weltmeister im Massenstart, kam mit zwar günstigerer Nummer, aber mit vier Fehlschüssen und 2:15,9 Minuten Rückstand nur auf den 33. Rang. Der 21-Jährige war enttäuscht, bei den zwei Fehlern im Stehend-Anschlag hatte ihm der Wind die Chance geraubt. "Vier Fehler sind eine Katastrophe. Beim Liegendschießen war ich schon so durchnässt, die Muskulatur war kalt, ich habe nicht mehr richtig draufdrücken können. Das ist heute in die Hosen gegangen", ärgerte sich der Hochfilzener.

Das Ergebnis:

Rang	Name	Nation	Schießen	Zeit	Rückstand
1.	JAY Vincent	FRA	0+0	24:07.8	0.0
2.	SVENDSEN Emil Hegle	NOR	1+0	24:20.0	+12.2
3.	FAK Jakov	CRO	0+0	24:21.8	+14.0
4.	BAUER Klemen	SLO	0+1	24:25.2	+17.4
5.	DERYZEMLYA Andriy	UKR	2+0	24:48.5	+40.7
6.	LEGUELLEC Jean Philippe	CAN	0+1	24:57.6	+49.8
7.	HURAJT Pavol	SVK	0+1	25:15.0	+1:07.2
8.	FERRY Björn	SWE	0+0	25:20.2	+1:12.4
9.	TEELA Jeremy	USA	1+1	25:21.7	+1:13.9
10.	TCHEREZOV Ivan	RUS	1+1	25:25.9	+1:18.1
	Weiters:
11.	EDER Simon	AUT	0+0	25:32.2	+1:24.4
12.	SUMANN Christoph	AUT	2+0	25:32.7	+1:24.9
17.	BJÖRNDALEN Ole Einar	NOR	3+1	25:48.9	+1:41.1
21.	GREIS Michael	GER	1+2	25:56.0	+1:48.2
23.	BIRNBACHER Andreas	GER	0+1	26:06.4	+1:58.6
24.	HANEVOLD Halvard	NOR	1+0	26:07.7	+1:59.9
34.	LANDERTINGER Dominik	AUT	2+2	26:23.7	+2:15.9
45.	MESOTITSCH Daniel	AUT	1+1	26:45.3	+2:37.5

Die Rückstände zählen für die Verfolgung am Dienstag.