Attentäter erschossen
Applaus von Passanten für Straßburger Polizisten
Zwei Tage nach dem Terroranschlag auf einen Weihnachtsmarkt in Straßburg, der vier Todesopfer forderte, ist der mutmaßliche Attentäter Cherif Chekatt am Donnerstagabend im Viertel Neudorf südöstlich des Zentrums von Straßburg gestellt und von Polizeikräften auf offener Straße erschossen worden. Anrainer und Passanten machten aus ihrer Freude darüber keinen Hehl und empfingen die bewaffneten Polizeikräfte mit Applaus (siehe Video oben) und „Bravo“-Rufen.
An den Absperrungen, die die Sicherheitskräfte rund um die Einsatzzone errichtet hatten, versammelten sich zahlreiche Menschen, die immer wieder den am Einsatz beteiligten Polizisten applaudierten. „Ich bin froh, dass er (Chekatt, Anm.) erschossen wurde“, wird eine 56-Jährige zitiert. „Ich fühlte mich nicht mehr in Sicherheit.“ Immer wieder habe sie sich gefragt, ob sie dem Angreifer auf der Straße begegnen werde, so die Frau.
Sichtlich erleichtert zeigte sich auch der 18-jährige Arthur. Noch vor einer Stunde sei er genau da vorbeigekommen, sagte der Jugendliche und zeigte auf jenes Haus, vor dessen Eingang Chekatt erschossen wurde (Bild unten). „Ich habe gesehen, wie vermummte Polizisten durch die Straße rannten“, berichtete der 40-jährige Saif. Anschließend seien drei Schüsse gefallen.
Weiter Fahndung nach möglichen Komplizen
Nach dem Tod des 29-jährigen Chekatt fahnden die Ermittler nun nach möglichen Komplizen. „Die Untersuchung wird fortgesetzt, um potenzielle Komplizen und Mittäter zu identifizieren, die ihn zu der Tat ermutigt oder bei den Vorbereitungen geholfen haben könnten“, sagte der Pariser Anti-Terror-Staatsanwalt Remy Heitz am Freitag.
Seinen Angaben zufolge befinden sich zurzeit sieben Menschen in Gewahrsam. Bei vier von ihnen handelte es sich demnach um Familienangehörige von Chekatt, bei den drei anderen um dessen Familie nahestehende Personen. Zwei von ihnen seien in der Nacht auf Freitag festgenommen worden.
Vier Menschen auf Weihnachtsmarkt getötet
Chekatt hatte am Dienstagabend auf dem weltbekannten Christkindlmarkt der ostfranzösischen Stadt das Feuer eröffnet. Zwei Menschen waren sofort tot, eine weitere Person starb kurz danach und am Freitag erlag ein viertes Opfer seinen Verletzungen - ein italienischer Radiojournalist, wie das Außenministerium in Rom am Abend bestätigte. Eine Person gilt als hirntot, zwölf weitere Menschen wurden laut Polizeiangaben bei dem Vorfall verletzt, sechs von ihnen schwer.
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