Erinnerung an A4-Drama

Bundesheer rettete 22 Migranten aus Schlepper-Lkw

Burgenland
05.12.2018 11:41

Bundesheersoldaten haben am späten Dienstagabend beim burgenländischen Grenzübergang Rattersdorf einen Schlepper gestoppt, in dessen Kastenwagen mit rumänischem Kennzeichen sich 22 Personen - unter ihnen ein dreijähriger Bub und zwei Frauen - befanden. Die Flüchtlinge stammen aus dem Irak und aus Syrien, teilte die Polizei am Mittwoch mit.

„Bei Kastenwagen und Kleintransportern sind auch die Kollegen des Bundesheeres dazu angehalten, immer die Ladefläche zu kontrollieren“, sagte ein Polizeisprecher. Bei dem Schlepperfahrzeug handelt sich um einen weißen Ford Transit mit rumänischen Kennzeichen.

Bundesheersoldaten stoppten am Dienstagabend beim burgenländischen Grenzübergang Rattersdorf diesen Schlepper-Lkw, in dem sich 22 Flüchtlinge befanden. (Bild: LPD BURGENLANDJAE/LPD BURGENLAND)
Bundesheersoldaten stoppten am Dienstagabend beim burgenländischen Grenzübergang Rattersdorf diesen Schlepper-Lkw, in dem sich 22 Flüchtlinge befanden.
Das Innere des Kastenwagens (Bild: LPD BURGENLANDJAE/LPD BURGENLAND)
Das Innere des Kastenwagens

Schlepper festgenommen
Alle 22 Flüchtlinge stellten einen Asylantrag. Der 40-jährige Schlepper wurde festgenommen, das Fahrzeug sichergestellt. Die Migranten wurden der Polizei übergeben.

Im Burgenland kommen drei Assistenzkompanien mit insgesamt neun Assistenzzügen und rund 450 Soldaten an der grünen Grenze und an den Grenzübertrittsstellen zum Einsatz. Die Beobachtung in der Nacht unterstützen 120 Nachtsichtgeräte, darunter 24 Wärmebildgeräte, aber auch ein Aufklärungsfahrzeug „Husar“ ist im Einsatz.

Grenzsoldaten im Burgenland (Bild: Bundesheer)
Grenzsoldaten im Burgenland

„Die Besatzung entdeckt Fahrzeuge mit dem am ,Husar‘ montierten Nachtsichtgerät auf eine Entfernung von zwölf Kilometern und kann Personen bis auf 4,5 Kilometer Distanz erkennen“, heißt es seitens des Bundesheeres. Eine Identifikation sei ungefähr ab 1,8 Kilometern Distanz möglich.

(Bild: Bundesheer)

Der Aufgriff in Rattersdorf im Bezirk Oberpullendorf erinnert an das Flüchtlingsdrama auf der Ostautobahn (A4) bei Parndorf, bei dem vor mehr als drei Jahren 71 geschleppte Flüchtlinge in einem Kühllastwagen qualvoll erstickten.

Fahnder Christian Rosenich (rechts) identifizierte mit seinem Team die Toten. (Bild: APA/Roland Schlager, Reinhard Holl)
Fahnder Christian Rosenich (rechts) identifizierte mit seinem Team die Toten.

A4-Schlepperprozess: 100 Jahre Haft für 71-fachen Mord
Mit Schuldsprüchen gingen heuer Mitte Juni im südungarischen Kecskemet die Prozesse im Flüchtlingsdrama zu Ende. Die vier Hauptangeklagten (ein Afghane und drei Bulgaren) müssen jeweils 25 Jahre hinter Gitter - ohne Möglichkeit auf vorzeitige Freilassung und unter verschärften Bedingungen. Die Männer hatten den Transport mit dem Todes-Lkw in der Nacht auf den 26. August 2015 organisiert und durchgeführt.

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