Linzer Kammerspiele

Präziser Blick in die Abgründe der Gesellschaft

Oberösterreich
03.12.2018 15:00

„Dogville“, das Spiel um Macht, nach dem gleichnamigen Film von Lars von Trier, brachte Schauspielchef Stephan Suschke nun auf die Bühne der Linzer Kammerspiele. Suschke lässt in seiner komprimierten Erzählung in die Abgründe einer Gesellschaft blicken. Viel Applaus für eine hervorragende Ensembleleistung.

„Dogville“hat auf der Drehbühne der Kammerspiele eine parabelhafte Anmutung. Dazu trägt auch das Bühnenbild von Momme Röhrbein (Kostüme: Angelika Rieck) bei. Und der Erzähler, der, unterstützt von Gitarrenimpressionen (Bob Zabek), vom Bühnenrand aus die Handlung begleitet.

Idylle währt nur kurz
Dogville stehtfür fehlende Perspektiven. Einzig der Hobby-Philosoph Tom träumt noch von einer besseren Zukunft. Er ist es auch, der seine Mitbürger dazu überredet, Grace, die in ihrem goldenen Abendkleid auf der Flucht vor Gangstern in diese Trostlosigkeit aufschlägt, aufzunehmen. Naiv und dankbar versucht sie sich bei den Bewohnern beliebt zu machen. Die Idylle währt nur kurz. Die Dörfler lassen Grace ihre Macht spüren. Sie wird gedemütigt, erniedrigt und missbraucht - und durchlebt ihr Schicksal mit fast unerträglicher Demut. Geschunden und missbraucht übernimmt sie aber schließlich die Macht über die Menschen von Dogville und spricht deren Todesurteil.

Ensembleleistung
Die Inszenierung besticht durch die geschlossene Ensembleleistung, die nur Anna Rieser als Grace hervorhebt. Sehenswert!

Claudia Tröster, Kronen Zeitung

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