Appell an Gemeinden

„Vor den Schulen ganzjährig Tempo 30 einführen!“

Oberösterreich
03.09.2025 15:00

Ab kommendem Montag sind auch in OÖ wieder täglich in den Morgenstunden zahlreiche Kinder auf den Straßen unterwegs: Das Schuljahr beginnt. Neben Appellen an die Autofahrer zur Vorsicht richtet sich die Politik auch an die Gemeinden – diese können seit dem Vorjahr eigenständig 30er-Zonen umsetzen.

Die gute Nachricht zuerst: Im vergangenen Jahr gab es in Oberösterreich keinen einzigen tödlichen Schulwegunfall. Dennoch ist Vorsicht geboten, denn immerhin verunglückten laut Statistik Austria hierzulande in den vergangenen vier Jahren durchschnittlich 70 Sechs- bis 15-Jährige auf dem Weg zur Schule. Laut ÖAMTC sind vor allem Kinder betroffen, die zu Fuß unterwegs sind. 

Appell zu Vorsicht an Verkehrsteilnehmer
Wenige Tage vor Schulbeginn werden daher wieder viele Stimmen von Experten und Politikern laut, die Ratschläge erteilen: an die Eltern, den Schulweg mit den Kindern noch in den Ferien zu üben; an die Kinder, sich in Sachen Schulwegsicherheit nicht zu überschätzen; an die Verkehrsteilnehmer, gerade zum Schulstart besonders aufmerksam zu sein.

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Kinder sagen oft, den Schulweg locker zu bewältigen, aber sie können Gefahren noch nicht gut einschätzen. Sie glauben beispielsweise, dass ein Auto automatisch stehen bleibt, sobald sie einen Zebrastreifen oder die Straße betreten.

Marion Seidenberger, ÖAMTC-Verkehrspsychologin

Gemeinden können Tempo 30 leicht umsetzen
Die Verkehrssprecherin der Grünen, Dagmar Engl, wendet sich nun aber auch dezidiert an die Gemeinden: Diese hätten die Möglichkeit, insbesondere in der Nähe von Schulen, ganzjährig Tempo-30-Zonen einzuführen. Mit einer – noch von der damaligen Infrastrukturministerin Leonore Gewessler (Grüne) – angestoßenen Reform der Straßenverkehrsordnung aus dem Vorjahr seien für die Gemeinden diesbezüglich viele Hürden weggefallen, sagt Engl. Tempo 30 sei „eine Maßnahme, die nun leicht umzusetzen ist und enorm viel bringt. Daher gilt mein Appell den Gemeinden, dieses Instrument zu nutzen“.

Anhalteweg nur mehr halb so lang
Sie verweist auf kürzlich veröffentlichte Zahlen des Verkehrsclub Österreich (VCÖ), wonach sich der Anhalteweg (Reaktionsweg plus Bremsweg) bei Tempo 30 auf zwölf Meter gegenüber 26 Meter bei Tempo 50 verringert. „Wird ein Fußgänger mit 50 km/h angefahren, liegt die Wahrscheinlichkeit tödlich oder schwer verletzt zu werden bei 80 Prozent, bei Tempo 30 nur noch bei 40 Prozent“, sagt Engl.

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