Vier Jahre lang war das Besorgen von Lebensmitteln für die Bevölkerung von Dorfbeuern eine Tortur, ja ohne Auto schier unmöglich. Kein Wunder also, dass die Eröffnung des neuen Nahversorgers von allen bejubelt wurde. Etwas kurios: An diesem Standort wäre ursprünglich eine „MPreis“-Filiale geplant gewesen.
„Wir haben in den letzten Jahren alles Erdenkliche versucht, damit Dorfbeuern endlich wieder einen Nahversorger bekommt“, stand Bürgermeister Adolf Hinterhauser stets in regem Kontakt mit den Handelsketten.
Nach und nach sperrten die Greißler zu. In der knapp 1600-Seelen-Gemeinde gab es keine Möglichkeit mehr, die täglichen Besorgungen im Ort zu erledigen. Weite Strecken nach Lamprechtshausen, Nußdorf oder Mattighofen musste die Bevölkerung auf sich nehmen. Vor allem für die älteren Mitbürger ohne Auto eine Mammutaufgabe. „Ein Taxiunternehmen wurde beauftragt, die Leute zu den Geschäften in den Nachbargemeinden zu chauffieren“, denkt der Ortschef ungern an diese Zeit zurück.
Mit der Eröffnung der „Billa“-Filiale kann nach vier langen Jahren des Wartens wieder aufgeatmet werden. 9000 Artikel stehen auf 500 m2 zur Auswahl. „Die Region hat nach solch einem Markt gelechzt. 300 geladene Gäste strahlten am Starttag über das ganze Gesicht. Die Stimmung war wie bei der Siegerehrung einer Sportveranstaltung“, spricht Hinterhauser von einer Volksfest-Atmosphäre.
Mit dem Standort im geografischen Mittelpunkt der Gemeinde direkt an der L207 und der L221 hat man ins Schwarze getroffen. Im Gegensatz zu der Lage im historischen Ortsteil Michaelbeuern ist hier viel Durchzugsverkehr. Ein Volltreffer für eine Pendlergemeinde mit kaum Arbeitsplätzen.
„Die Vorgabe der Raumordnung war, den Markt extrem landschaftsschonend zu bauen. Die Planung und der Bau gestalteten sich äußerst aufwändig. Somit ist es wohl der teuerste Billa-Bau im Land“, bestätigt Adolf Hinterhauser.
Abt entschied sich gegen „MPreis“
Es handelt sich um einen Betonkörper im Hang mit einer Holzfassade und einem naturbegrünten Dach. Das Konzept samt der Entwicklung des Standortes stammte ursprünglich von der Supermarktkette „MPreis“. „Die Fläche gehört der Benediktinerabtei. Abt Johannes Perkmann hat beschlossen, das Baurecht der Billa zu erteilen“, erklärt der Ortschef. Der Abt dazu: „Die Vertragsbedingungen waren besser.“
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