Steuergelder kassiert

Millionensumpf rund um EU-Asylagentur aufgedeckt

Ausland
31.10.2018 06:00

Reisen ins Unbekannte, Aufträge an dubiose Beratungsfirmen sowie an mehr als fragwürdige Eventveranstalter im Flüchtlingswesen - diesen Sumpf von 7,7 Millionen Euro an Steuergeldverschwendung durch die Europäische Asylbehörde EASO in Brüssel deckt jetzt der freiheitliche EU-Mandatar Franz Obermayr auf.

„Es wird jetzt intern ermittelt. Denn noch weiß niemand, ob Dienstreisen, für die doch Spesen im Gesamtwert von 1,5 Millionen Euro verrechnet wurden, wirklich stattgefunden haben. Für viele dieser Trips gibt es nicht einmal g’scheite Belege“, wettert Obermayr. Insgesamt sind - der EU-Rechnungshof spricht wörtlich von erheblichen Mängeln - nicht konforme Zahlungen von 7,7 Millionen Euro geflossen. Hauptkritikpunkt: Die Europäische Asylbehörde EASO habe ohne Ausschreibung, also quasi freihändig, Aufträge vergeben.

Der FPÖ-EU-Abgeordnete Franz Obermayr (Bild: AFP)
Der FPÖ-EU-Abgeordnete Franz Obermayr

Geld ohne dokumentierte Gegenleistung kassiert
Unter anderem erfolgten diese an eine Eventagentur. Wozu die „Veranstaltungen“ in der Flüchtlingsfrage überhaupt nötig waren, müsse - so die freiheitliche Fraktion - durch die Brüsseler Behörden im Detail hinterfragt werden. Kräftig sollen demnach auch Anwälte die Hand aufgehalten haben: Sie kassierten fast 100.000 Euro ohne dokumentierte Gegenleistung. Da ist aber auch noch eine Beratungsfirma, die sich über 992.000 Euro an Steuergeldern freut.

Das EU-Parlament in Straßburg (Bild: AFP)
Das EU-Parlament in Straßburg

Für Obermayr einfach nur erstaunlich: Der Rechnungshof habe schon 2016 Unregelmäßigkeiten in der Höhe von vier Millionen Euro festgestellt. Nichtsdestoweniger wurden im Jahr 2017 von der Asylbehörde neuerlich Millionenzahlungen an bestimmte Anbieter bewilligt und ausbezahlt. „Die Europäische Asylbehörde betreibt hier nicht zum ersten Mal einen sehr verantwortungslosen Umgang mit unser aller Steuergeld. Das gehört jetzt endlich gestoppt“, so Obermayr.

Mark Perry, Kronen Zeitung

 krone.at
krone.at
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Kostenlose Spiele