Tierische Invasion! Der Marmorkrebs breitet sich rasant aus und gefährdet ganze Ökosysteme. Jetzt wurde der Wasserbewohner erstmals in Fischteichen in Salzburg gefangen. Sein Erbgut fördert Erstaunliches zutage: In Seen und Flüssen sind offenbar nur Klone unterwegs - von einem einzigen Muttertier aus einem Labor?
Der Marmorkrebs (Procambarus virginalis) wurde erst in den Neunzigerjahren in deutschen Aquarien entdeckt. DNA-Analysen ergaben, dass es sich um eine Form des nordamerikanischen Everglades-Sumpfkrebses handelt. Das Erbgut von elf Tieren aus Zoohandlungen und Badeseen sowie aus Madagaskar zeigte, dass alle über ein identisches Genom verfügen - also von einem Tier abstammen!
Überträger von Krebspest
In nur zwei Jahrzehnten hat sich der Marmorkrebs vom reinen Aquarienbewohner zum global gefürchteten Vielfraß entwickelt, weil er ausgesetzt wurde. Der Allesfresser tötet heimische Arten und verbreitet die Krebspest! Das größte Problem: Männchen sind bei den Marmorkrebsen unbekannt, die Fortpflanzung läuft über eine sogenannte Jungfernzeugung. Es braucht also keine männlichen Tiere, damit Eier gelegt werden und Tiere schlüpfen können.
Florian Hitz, Kronen Zeitung
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