Jahrelang soll ein Steirer seine Spielsucht finanziert haben, indem er bei Arbeitskollegen und auch seiner Familie Geld für nicht existierende Vermögensanlageprojekte einkassierte. Um glaubwürdig zu wirken, fälschte er Dokumente. Das Geld verprasste er schließlich im Casino. Ein Anwalt ließ die Sache auffliegen.
Ende 2002 startete der Mann, der in einer großen steirischen Firma auch im Betriebsrat tätig war, seine Betrugsmasche. Er soll gefälschte Darlehen mit hohen Renditen angeboten haben. Dafür stellte er Papiere aus, in denen der zu erwartende Zinsgewinn angeführt war.
Außerdem zeichnete er Lebensversicherungen und setzte Rechtsanwaltsbriefe auf, welche die Darlehens-Ansprüche seiner „Kunden“ bescheinigten. Dafür setzte er die Namen echter Rechtsanwälte ein und warb bei seiner Familie und Kollegen, bei denen er als vertrauenswürdiger Betriebsrat galt. Sogar Lehrlingen machte er das Geschäft schmackhaft. Das von Gutgläubigen eingesammelte Geld verspielte er dann im Casino
Rechtsanwalt deckte auf
Dem betrügerischen Treiben setzte 2016 ein Rechtsanwalt schließlich ein Ende. Ihm fiel eines der gefälschten Schreiben in die Hände, das mit seinem Namen gezeichnet war! Der Advokat erstattete daraufhin Anzeige, somit flog die Causa nach unfassbaren 14 Jahren (!) auf.
Prozess beginnt in Kürze
Insgesamt soll ein Schaden von über einer Million Euro entstanden sein, bestätigt Christian Kroschl, Sprecher der Staatsanwaltschaft Graz. Die Verhandlung startet im November.
Klage gegen Casinos Austria
Der Mann - für ihn gilt die Unschuldsvermutung - hat nun übrigens auf zivilrechtlichem Weg die Casinos Austria auf über 670.000 Euro geklagt. Seine Spielsucht hätte man bemerken und ihn sperren müssen.
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