Verbotene Beziehung

Nach US-Haft: Leo S. steht weiter zu seiner Liebe

Oberösterreich
08.10.2018 06:00

Happy End nach dem Justiz-Krimi rund um den Oberösterreicher Leo S. Wie berichtet, wurde die Anklage gegen den 18-Jährigen wegen Sex mit einer Minderjährigen im US-Bundesstaat Florida fallen gelassen - er kann heute seinen Pass abholen und die Heimreise antreten. Im Interview mit der „Krone“ lässt der HTL-Schüler durchblicken: Er hält an der Liebe mit Amanda (15) fest. Über das Geschehene sagen Leos Mama und Vater Rudolf: „Wir sind niemandem böse, es ist einfach dumm gelaufen. “

„Krone“: Die erlösende Nachricht kam Freitagnachmittag. Wie haben Sie davon erfahren?
Lena: Wir bekamen eine WhatsApp-Nachricht von Julia Unterweger von der Botschaft mit dem Wortlaut: ,Ihr habt ja schon die erfreuliche Nachricht gehört, oder?‘ Daraufhin haben wir gesehen, dass unsere Anwälte versucht hatten, uns zu erreichen. Wir konnten unser Glück kaum fassen.

Es wurde die bestmögliche Entscheidung gefällt. Haben Sie damit gerechnet?
Rudolf: Am Anfang waren wir sehr zuversichtlich. Die lange Wartezeit hat uns aber verunsichert. Es wäre auch eine Gefängnisstrafe realistisch gewesen.

Festnahme, Gefängnis und dann sechs Wochen Zittern und Bangen. Wie hat sich das ausgewirkt?
Leo: Die Zeit im Gefängnis war schrecklich, besonders die ersten zwei Tage. Es gibt dort eigene Regeln. Das Warten war eine große psychische Belastung. Besonders freitags, wenn die Woche um war und sich nichts getan hatte, war es schlimm. Ich konnte aus Ungewissheit nie einschlafen.

Wie geht es mit der zarten Liebe zu Amanda jetzt weiter? Sind die romantischen Gefühle trotz allem noch da?
Lena: Die Eltern von Amanda wünschen keinen Kontakt. Wir müssen das im Moment akzeptieren.
Leo: An meinen Gefühlen hat sich nichts geändert. Wie es weitergeht, ist ungewiss.

Was bringt die Zukunft?
Leo: Ich möchte zuerst die Fahrschule fertig machen und dann meine Ausbildung zum IT-Techniker beenden.

Auf einem Spendenkonto sind rund 55.000 Euro zusammengekommen. Was sagen Sie zu dieser Welle der Hilfsbereitschaft?
Lena: Das so viele Leute gespendet haben, ist unglaublich. Wir sehen nicht nur das Geld, sondern auch die Anteilnahme, die dahintersteckt. Ohne sie wäre das hier psychisch fast nicht machbar gewesen.

Ein „besorgter“ Österreicher hinterlegte eine Kaution über 200.000 Dollar, damit Leo auf freien Fuß gesetzt wurde. Wissen Sie, von wem das Geld stammt?
Leo: Wir kannten die Person nicht. Dass es jemanden gibt, der so viel Geld für mich einsetzt, der mich gar nicht kennt, ist unglaublich. Ich konnte deswegen die letzten Wochen bei meinen Eltern verbringen, dafür bin ich sehr dankbar.

Oliver Papacek, Kronen Zeitung

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