Doch kein Selfmademan?

Trump half seinem Vater mit Steuertricksereien

Ausland
03.10.2018 11:33

Der nächste Skandal rund um den umstrittenen US-Präsidenten Donald Trump bahnt sich an: Der Republikaner soll seinem Vater dabei geholfen haben, Steuern in der Höhe von mehreren Hundert Millionen Dollar zu hinterziehen. Die „New York Times“ will durch vertrauliche Steuererklärungen und Finanzunterlagen herausgefunden haben, dass Trump Werte aus dem Immobiliengeschäft seines Vaters Fred erhalten hatte - diese Geschenke sollen mithilfe einer Scheinfirma verschleiert worden sein

Trumps Versprechen, die Steuern für Unternehmen in den USA senken zu wollen, hat er offenbar - was seine eigene Familie betrifft - gehalten. Zusammen mit seinen Geschwistern habe er zum Zweck der Steuervermeidung Scheinfirmen gegründet. An diese flossen Werte im Volumen von heute mindestens 413 Millionen Dollar (gut 350 Millionen Euro), berichtete die „New York Times“ am Dienstag.

Die Zeitung beruft sich nach eigenen Angaben auf Interviews mit früheren Angestellten und Beratern Fred Trumps sowie auf mehr als 100.000 Seiten Unterlagen zu den Verflechtungen von dessen Unternehmensimperium. Trumps eigene Steuererklärungen bleiben allerdings weiterhin ein gut gehütetes Geheimnis, das auch die „New York Times“ nicht lüften konnte.

Trumps Anwalt Charles Harder dementierte naturgemäß Steuertricksereien des Präsidenten. „Präsident Trump war praktisch in keiner Weise in diese Sachen verwickelt“, sagte Harder der renommierten Zeitung. „Um die Angelegenheiten kümmerten sich andere Mitglieder der Trump-Familie.“ Diese seien keine Experten gewesen und hätten sich auf anerkannte Profis verlassen, um die Einhaltung von Gesetzen voll und ganz zu gewährleisten.

Doch kein Selfmade-Milliardär?
Die Angelegenheit wirft auch noch aus einem anderen Grund ein schlechtes Licht auf Trump: Dieser hatte im Wahlkampf stets behauptet, sein Imperium aus eigenen Kräften aufgebaut zu haben. Lediglich einen „sehr kleinen Kredit“ habe er als Starthilfe von seinem Vater erhalten. Die Enthüllung über Geschenke im Wert von mehreren hundert Millionen Dollar lassen die Fassade des erfolgreichen, selbst ernannten Selfmade-Milliardärs ein wenig bröckeln.

Trump-Sprecherin weist Vorwürfe zurück
Das Weiße Haus hat die Vorwürfe zurückgewiesen. „Es ist ein absolut falscher Angriff, basierend auf einer alten, recycelten Geschichte“, sagte Trumps Sprecherin Sarah Huckabee Sanders am Mittwoch in Washington. „Es gab keinen Betrug und keine Steuervermeidung.“

Das einzig Wahre an der Geschichte sei, dass Trumps Vater seinem Sohn sehr vertraute, sagte Sanders. Trump habe viele gemeinsame Geschäfte in die Wege geleitet. Laut Sanders hat Trumps Vater über seinen Sohn gesagt: „Alles was er anfasst, wird zu Gold“.

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