Der Hanswurscht ist die lebende Symbolfigur des Salzburger Rupertikirtags. Verkörpert wird das „Gesicht nach außen“ seit 1998 von Johannes Rupert Franz aus Niedernsill. Mit der „Kronen Zeitung“ spricht er über sein Wesen, sein Aussehen sowie seine Aufgaben bei der Eröffnung diesen Donnerstag, 20. September.
„Viele Salzburger kennen meinen echten Namen nicht und sprechen mich auch unterm Jahr mit Hanswurscht an“, lacht Johannes Rupert Franz (62) über die Wirkung der Traditionsfigur, dessen Wurzeln aus dem Hochmittelalter uns bis ins Heute verbindet.
Die Marktfahne bei der Eröffnung hissend, steht er seit 20 Jahren mit seiner rost-roten Jacke samt Glockerl, grünem Hemd und der ungefärbten gelben Lederhose auf der Bühne. Welchen Charakter hat der „Narr“? „Einen sehr ausgeprägten. Er muss die Menschen gerne haben, auf sie zugehen und fröhlich sein“, beschreibt Johannes Franz, dass die Figur aber auch Ecken und Kanten haben darf. „Im Vorjahr war ich nach zwei Reanimationen im März und Juli erst eine Woche aus dem Krankenhaus entlassen, schon wieder am Rupertikirtag vertreten.“
Mit Politikern wird hart ins Gericht gegangen
Doch nicht nur der Hanswurscht ist ein fixer Bestandteil des Kirtags, sondern auch Peter Blaikner mit seinem Kabarett über Lokalgeschehnisse im verflossenen Jahr. Auch er verkörperte 1983 den Hanswurscht, seit acht Jahren nimmt er in seiner Rede, noch vor dem Rainermarsch und dem Bieranstich, unsere Politiker aufs Korn. Der Text steht.
Blaikner freut sich auf den Moment, wenn die Politiker aus Stadt und Land vor ihm stehen und er ihnen sagt, wo es lang geht. „Heuer schenke ich ihnen zur Bürgermeister- und Landtagswahl sowie zum Thema Verkehr ein“, verrät der 64-Jährige. „Sie bekommen es hart ab, das müssen sie aushalten. Beleidigt war mir noch niemand.“
Auch zum EU-Gipfel hat er eine Meinung: „Irgendwo muss er ja stattfinden, aber man hätte ihn nach Kleßheim oder Hellbrunn raus verlegen sollen.“
Zehn Jahre nach der Gründung des Volksfestes entstanden 1987 die ersten Rupertikirtags-Drucke - eine Aktion des Lions Club. Die Zeichnungen werden von namhaften Künstlern aus Salzburg angefertigt. 106.000 Euro an Spenden kamen bislang für karitative Organisationen zusammen.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.