Vor Herbstbeginn:

Augen auf beim Kauf der Daunenjacke!

Tierecke
13.09.2018 10:02

Auch wenn die Temperaturen derzeit hoch sind: Die kalte Jahreszeit steht vor der Tür, und in den Schaufenstern der Modegeschäfte ist die Herbst- und Winterkollektion ausgestellt. Das bedeutet auch den Start für die Daunensaison. Die Tierschutzorganisation „Vier Pfoten“ empfiehlt, beim Kauf von Daunenjacken auf Produkte mit alternativen Füllmaterialien zu setzen. Wer allerdings auf Daune gar nicht verzichten will, sollte auf glaubwürdige Standards achten, wie etwa den Responsible Down Standard (RDS), den Traceable Down Standard (TDS) oder den Downpass 2017.

„Diese Standards garantieren, dass grausame Praktiken wie Lebendrupf und Stopfmast entlang der gesamten Lieferkette ausgeschlossen sind“, erklärt Martina Pluda, Kampagnenleiterin von “Vier Pfoten“. Leider gibt es aber im Textilbereich keine generelle Kennzeichnungspflicht, die darüber informiert, woher die Daunen stammen. Die meisten Produkte, die die genannten Labels nicht tragen, können Tierqual daher nicht ausschließen. „Auf den Etiketten der Daunenjacken selbst findet man so gut wie keine Informationen. Der sicherste Weg, Tierqual zu vermeiden, ist es daher, komplett auf Daunen zu verzichten. Mittlerweile gibt es sehr gute pflanzliche oder synthetische Daunenalternativen. In puncto Wärmeisolation und Tragekomfort merkt man keinen Unterschied zu Daunen. Zudem sind Kunststoffasern leichter zu reinigen.“

Lebendrupf ist extrem schmerzhaft
Experten empfehlen daher, Winterjacken und -mäntel mit alternativen Füllmaterialien zu kaufen wie zum Beispiel Primaloft®, Polyester, Lyocel oder Viskose. Ebenso empfehlenswert sind pflanzliche Daunenalternativen wie u.a. Kapok, Baumwolle oder Leinen (Flachsfasern). Auf Gänsefarmen vor allem in Osteuropa werden immer noch hunderttausende Vögel lebendig gerupft oder gestopft, um den Bedarf an billig produzierten Daunen zu decken. Beim Lebendrupf werden den Gänsen die Federn bei lebendigem Leib ausgerissen: eine extrem schmerzhafte Prozedur. Für den Halter ist der Lebendrupf attraktiv, da er die Gänse mehrfach rupfen kann - nicht nur nach dem Schlachten. Bei der Stopfmast wird Gänsen und Enten ein Stopfrohr in die Speiseröhre eingeführt und gekochter Mais mit Fett zwangsweise zugeführt, entweder manuell oder mechanisch. Mechanische Systeme befördern das Futter in zwei bis drei Sekunden, so können bis zu 400 Tiere in einer Stunde zwangsgestopft werden.

Daunen in unseren Betten: Mit österreichischen Produkten fahren Konsumenten gut
Auch in vielen Bettwaren befinden sich Daunen. Allerdings gibt es für Konsumenten, die österreichische Produkte kaufen, hier keine Bedenken: Die österreichische Bettenindustrie reagierte im vergangenen Jahr vorbildlich auf die „Vier Pfoten“-Kampagne „40lives“ gegen Daunen aus Lebendrupf und Stopfmast: Sämtliche heimische Betriebe - Händler wie Hersteller - haben sich zu besseren Kontrollsystemen verpflichtet, die diese grausamen Praktiken mit höchstmöglicher Sicherheit ausschließen. Der Vorarlberger Daunenverarbeiter Kauffmann hat für sein Kontrollsystem den Responsible Down Standard (RDS) eingeführt, der hohe Rückverfolgbarkeit garantiert. Betten Reiter macht den Ausschluss von Lebendrupf und Zwangsfütterung bei seinen Lieferanten zur unerlässlichen Bedingung, und die Gans GmbH verkauft schon seit Ende 2016 RDS-zertifizierte Ware. Das Dänische Bettenlager und Matratzen Concord garantieren mittels Verpflichtungserklärungen für die Schweiz, Österreich und Deutschland, Lebendrupf und Stopfmast über starke Prüfsysteme auszuschließen. Kika und Leiner sowie XXX Lutz, Möbelix und Mömax haben sich dazu bekannt, nur noch Daune zu verkaufen, die frei von Lebendrupf und Stopfmast ist - auch sie verlangen von ihren Lieferanten nunmehr Standards wie RDS, TDS, Downpass 2017 oder vergleichbar strenge Standards. Die österreichische daunenverarbeitende Firma Seibersdorfer setzt seit 2017 ebenso auf den Downpass 2017.

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