Schau von Rockenschaub

Die Kraft der Reduktion

Salzburg
05.09.2018 06:35

Gerwald Rockenschaub bespielt die Galerie Ropac: „Romantic/Eclectic“ - minimalistische Kompostionen mit elektrifizierender Wirkung.

Dass Gerwald Rockenschaub das Erstellen eines Bildes, Objektes oder einer Skulptur mit dem Komponieren  eines Musikstückes gleichsetzt verwundert kaum. Der gebürtige Linzer, der in Berlin lebt und arbeitet, zählt nämlich nicht nur zu den international renommiertesten bildenden Künstlern Österreichs,  sondern machte speziell in den 90ern  auch als  DJ elektronischer Musik von sich hören. „Ich denke sehr musikalisch - Choreographie, Dramaturgie, Rhythmisierung  spielen speziell beim Erarbeiten  einer Ausstellungsidee immer eine entscheidende Rolle“, so  Rockenschaub, der  gerade die Galerie Ropac mit seinen minimalistischen Kompositionen bespielt.

Sein Werk  ist  geprägt durch analytisches Denken und dem Prinzip der Reduktion auf wenige, aber wesentliche Elemente und Strukturen, die er teils   am Computer  entstehen lässt und dadurch die künstlerische Handschrift minimiert - klare Formen und starke Farbkontraste reichen völlig aus um das Kopfkino anzukurbeln.

Gearbeitet wird mit „Apple“

Seinen aus L-förmigen Metallprofilen zusammengesetzten und lackierten Skulpturen sieht man in ihrer geometrischen Ästhetik einerseits den Entwurfsprozess durch das bei Apple-Nutzern populäre CAD-Programm „Vectorworks“ an, sie erinnern jedoch andererseits stark an Modelle russisch-konstruktivistischer Architekturphantasien.

„Computerprogramme unterstützen mich beim Erarbeiten meiner Werke. Ich kann damit einen Raum maßgetreu erstellen, ihn virtuell durchwandern,  Objekte darin individuell variieren und somit die Installation für die jeweiligen Räumlichkeiten  noch genauer konzipieren“, verriet er nun bei der Ausstellung  „Romantic/Eclectic“ in der Villa Kast.

Dort zeigt Rockenschaub auch Arbeiten, die an „Intarsien“, eine Dekorationstechnik aus der italienischen Renaissance erinnern, sowie nur wenige Millimeter erhabene Folienelemente, die auf Acrylglasflächen  reliefartig aufgetragen sind und somit die Dreidimensionalität noch mehr herausstreichen.

Dass er seine Arbeiten möglichst einfach und klar erscheinen lässt, heißt aber nicht, dass nicht monatelange Arbeit und äußerste Präzision dahintersteckt. „Ich halte  nichts davon, die Leiden  und den oft  schwierigen Schaffensprozess eines Künstlers zu dokumentieren.“ Dem Auflegen  widmet sich Rockenschaub im übrigen nur noch im privaten Kreis. „Irgendeinmal ist die Zeit, in der man in Clubs hinter dem Pult steht, eben auch vorbei!“

Tina Laske
Tina Laske
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