Kind in Gefahr:

Zeugin bei Rettungsversuch von Fluten mitgerissen

Oberösterreich
11.08.2018 08:30

Gemütlich an der Traun liegen. So wollte Monika Loidl (53) aus Ebensee ihren Feierabend verbringen. Daraus wurde nichts: Beim Versuch, eine Mutter und ihren etwa sechsjährigen Sohn aus der reißenden Strömung des Flusses zu retten, verlor sie selbst den Halt und kämpfte gegen die Fluten - alle wurden gerettet.

„Krone“: Was ist genau passiert?
Monika Loidl: Ich bin mit meiner Arbeitskollegin in meinem Heimatort an der Traun gelegen, plötzlich hab ich einen kleinen Buben laut „Hallo“ schreien hören. Ich bin sofort aufgesprungen und hab geschaut, ob jemand meine Hilfe braucht.

Was haben Sie gesehen?
Eine Frau, etwa knietief im Wasser, hat ein Kleinkind in den Armen gehalten und sich mit Müh und Not dagegen gewehrt, dass sie die extrem starke Strömung der Traun mitreißt. Sie konnte sich weder vorwärts noch rückwärts bewegen.

Dann wollten Sie helfen ...
Ich bin dann reingelaufen und hab das Kind geschnappt. Leider habe ich genau in dem Moment, als ich wieder zum Ufer zurückwollte, gespürt, dass ich den Halt verliere.

Sind Sie dann mit dem Kleinkind im Arm gestürzt?
Nein - Gott sei Dank konnte ich den Burschen sofort wieder der Mutter in die Hand geben. Danach hat mich die Strömung unter Wasser gerissen. Ich tauchte komplett unter, konnte mich gerade noch an einem großen Stein festklammern.

Und dann?
Glücklicherweise war noch ein Mann am Ufer, dem winkte ich zu, dass wir Hilfe brauchen. Er alarmierte sofort die Rettungskräfte.

Waren diese rasch da?
Ja, Wasserrettung und Feuerwehr waren nach ein paar Minuten bei uns. Bis dahin klammerte ich mich am Stein fest. Nachdem Mutter und Sohn geborgen waren, ließ ich den Stein los und die Rettungskräfte fingen mich auf - das hat mich Überwindung gekostet.

Also ein gutes Ende.
Ich hab nur ein paar Kratzer. Erst heute ist mir bewusst geworden, was alles hätte passieren können ...

Interview: Lisa Stockhammer, Kronen Zeitung

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