Nicht auszudenken, was passiert, wenn am Mittwoch gegen Maccabi Haifa auch noch das Champions-League-K.-o. besiegelt werden sollte. "Es nützt jetzt nichts, irgendwelche emotionalen Dinge zu tun", mahnte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge am Sonntag eindringlich zu der Ruhe, die längst verloren gegangen ist: "Wir haben alle Druck und müssen versuchen, gemeinsam mit der Mannschaft und dem Trainer die Kurve zu kriegen."
Wenn das fehlschlägt, könnte Hoeneß' Präsidenten-Ära gleich mit einer Trainerentlassung beginnen. Denn ein Bekenntnis zu Van Gaal legte am Sonntag niemand ab, nur eine Absichtserklärung formulierte Rummenigge: "Wir müssen gegen Maccabi gewinnen und Glück haben, dass Juventus Turin nicht gleichzeitig in Bordeaux gewinnt, sonst sind wir trotzdem draußen", sagte der Bayern-Chef und machte einen kleinen, feinen Zusatz: "Dann müssen wir weitersehen."
Lahm: "Unser Spiel hinkt und krankt"
Die Zeit der Durchhalteparolen ist angebrochen beim FC Bayern, der seit 47 Runden nicht mehr auf Platz eins der Liga stand, aktuell Siebenter ist und dessen Fußball die Fans mit immer lauteren Pfeifkonzerten verteufeln. "Unser Spiel hinkt und krankt", stellte der neue Chef-Kritiker Philipp Lahm fest. "Wir müssen bis Weihnachten jedes Spiel gewinnen", erklärte Lahm weiter. Auch Van Gaal beschwor den Start einer Serie. "Das Spiel nach vorne ist mangelhaft. Das ist nicht der FC Bayern", analysierte Beckenbauer.
Ribery als letzte Hoffnung
Seine einzige Hoffnung auf Besserung heißt Franck Ribery: "Die Mannschaft spielt dann ganz anders." Auch Van Gaal fällt bei der aktuellen Krisenbewältigung nicht mehr viel mehr ein, als auf die Genesung des Franzosen und des ebenfalls maladen Arjen Robben zu warten: "Wenn die kreativen Spieler zurückkehren, können wir vielleicht eine Serie machen." Ohne sie sehe man eine "Mannschaft ohne Vertrauen", sagte der Niederländer, der weiß, dass sein Trainerstuhl längst zum Schleudersitz geworden ist. Auch wenn er keine Job-Ängste verspürt: "Diese Frage können Sie nicht an mich stellen, das wissen Sie doch", antwortete er einem Reporter: "Ich entscheide nicht darüber. Mein Fokus liegt auf der Mannschaft."
Wie schon zuletzt beim Heim-1:1 gegen Schalke platzte trotz des frühen Führungstores von Mario Gomez (8.) wieder nicht der Knoten. Leverkusen schlug nicht nur durch das neunte Saisontor von Stefan Kießling (14.) schnell zurück, sondern Bayer spielte Bayern danach zeitweise schwindlig. Ein reguläres Tor von Nationalstürmer Kießling nach Fersler des von den Bayern ausgeliehenen Toni Kroos wurde in Bayers Sturm-und-Drang-Phase aber nicht anerkannt (21.).
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