Hotel Sacher:

Der Mâitre d’Hotel nimmt Fahrt auf

Salzburg
31.05.2018 07:05

Werner Wanger schwingt sich jetzt auf seine Honda Shadow: 

„Ich verlasse das Haus mit einem weinenden und lachendem Auge. Zum einen freue ich mich nun mehr Zeit mit meiner Familie zu verbringen, und mich meiner großen Leidenschaft dem Motorradfahren zu widmen. Zum anderen werde ich nach fast 46 Jahren natürlich Kollegen, Hausherren und Gäste irrsinnig vermissen!“

Kaum zu glauben, aber Werner Wanger hat im Hotel Sacher und zuvor im Österreichischen Hof drei Viertel seine Lebens verbracht, dabei wollte er zunächst gar nicht Kellner lernen. „Schuld daran war eigentlich meine Tante, die mich damals dazu bewogen hat, mich im ÖH zu bewerben“, lacht Wanger, der nach seiner Lehre zwar eine Saison am Arlberg „fremd ging“, dann aber wieder ins Luxushotel an der Schwarzstraße zurückkehrte.

Seiher hat er sich mit kurzer Unterbrechung beim Bundesheer - wobei auch während dieser Zeit, hat er an den Wochenenden und Abenden im Hotel Dienst geschoben - vom Lehrling bis zum Mâitre d‘Hotel hinaufgearbeitet. Aber auch diesen Posten, den ihm vor 15 Jahren Elisabeth Gürtler angeboten hat, wollte er zunächst gar nicht machen. Schuld daran waren die neuen technischen Herausforderungen, die er allerdings nicht nur damals, sondern auch als 2014 Alexandra und Matthias Winkler das Haus übernahmen mit Bravour bewältigte. „Er hat innerhalb von zwei Wochen gelernt perfekt mit den neuen Technologien umzugehen, dafür zollen wir ihm großen Respekt. Dieser gebührt ihm aber in erster Linie für seine Kompetenz, Sorgsamkeit und Feinfühligkeit gegenüber den Gästen, die er an viele Mitarbeiter über Jahrzehnte weitergegeben hat, und diese auch zukünftig als Lehrmeister und Botschafter des Hauses an unserer hauseigenen Akademie den jungen Leuten vermitteln wird“, betonten die Winklers bei der feierlichen Verabschiedung des „Herrn Werner“, wie ihn seine Gäste liebevoll nannten.

Dazu zählten nicht nur unzählige Festspielkünstler und seit Waldheim alle Bundespräsidenten, sondern auch Landeshauptmann Wilfried Haslauer, der ihn für seine Verdienste nun den Ehrenbecher des Landes überreichte. „Sie haben eine unglaubliche Karriere hingelegt, sind eine Persönlichkeit dieses faszinierenden Hauses, und haben dem Familienbetrieb mit ihrer vornehmen Diskretion und Vorliebe für die Gäste den Stempel aufgedrückt. Ich kann ihnen nur danken, zu dem ich auch persönlich bei ihnen immer bestens aufgehoben war!“

Damit war mit den Auszeichnungen aber noch nicht Schluss. Denn auch Georg Imlauer, verlieh in seiner Funktion als Obmann der Fachgruppe Gastronomie, dem Mâitre für 45 Jahre Treue zur Branche die Ehrenmedaille der WK, und bot sich als Motorrad-Kollege sogleich für die nächste Ausfahrt an. Gut so, denn Wangers Frau Brigitte begleitet ihn dabei mittlerweile nicht mehr, und auch bei den Ehrungen hielt sie sich ganz vornehm zurück. Nachdem ihm allerdings Sacher Direktorin Angélique Weinberger und ihr Team einen lebenslangen Gutschein in der Zirbelstube überreichte, wird sie ihn zu einem romantischen Dinner dorthin sicher schon bald begleiten.

Tina Laske
Tina Laske
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