Busunfall in Baku

Sahinovic bekam endlich 500.000 Euro Entschädigung

Sport-Mix
20.05.2018 07:03

Der gemeinsame Kraftakt von „Krone“, Sportminister Strache und Volksanwaltschaft war erfolgreich! Die in Baku von einem Bus überrollte und seither querschnittsgelähmte Synchronschwimmerin Vanessa Sahinovic bekam endlich eine Entschädigung: 500.000 Euro!

Es war eine Ungerechtigkeit, die zum Himmel stank. Ausgerechnet die Verantwortlichen des schrecklichen Vorfalls am 11. Juni 2015, bei dem Synchronschwimmerin Vanessa Sahinovic als Jüngste des österreichischen Teams bei den Europaspielen in Baku von einem offiziellen Bus überrollt wurde und seither auf den Rollstuhl angewiesen ist, stellten sich zweieinhalb Jahre lang taub. Der Unglückslenker besaß keinen Bus-Führerschein. Mit viel zu hoher Geschwindigkeit steuerte er den Shuttlebus in die Kurve, verlor die Kontrolle über das Fahrzeug und rammte unser Synchronteam im Olympischen Dorf am Gehsteig mit voller Wucht. Die First Lady Aserbaidschans versprach Vanessa kurz nach dem verheerenden Schicksalsschlag eine Entschädigung „in amerikanischen Dimensionen“.

Doch wenig später wollte niemand mehr etwas von dieser Zusage wissen …

„Ich möchte wieder gehen können“
Bis die „Krone“ am 23. Dezember 2017 über das Schicksal der niederösterreichischen Familie berichtete. Noch am selben Tag schaltete sich Volksanwalt Günther Kräuter ein, traf die Familie und intervenierte bei seiner Ombudsfrau-Kollegin in Baku. Und auch Sportminister Heinz-Christian Strache machte mit seinem Amtsantritt den „Fall Sahinovic“ zur Chefsache. Initiierte am 16. Jänner ein Treffen mit Botschafter Galib Israfilov, dem etliche folgen sollten. Und tatsächlich kam neuer Schwung in die traurige Angelegenheit. Gemeinsam mit ihrem Anwalt, Nikolaus Rosenauer, erzielte die Familie Sahinovic schließlich eine Einigung. Ende dieser Woche ging das Geld - 500.000 Euro - auf Vanessas Konto ein. Eine wichtige Stütze für die Familie, neben den bereits geflossenen Versicherungsgeldern von ÖOC und Schwimmverband.

„Natürlich haben wir ursprünglich mit mehr gerechnet, aber ich bin allen sehr, sehr dankbar, die mitgeholfen haben, dass Baku und die dortige Versicherung nun endlich gezahlt haben. Wir benötigen das Geld für Vanessas Therapien“, sagt Mama Azra Sahinovic, die seit der Tragödie wie eine Löwin um Gerechtigkeit für ihre Tochter kämpft.

Damit der Traum der heute 18-Jährigen, die Pfingsten mit ihrer Familie in Rom verbringt, vielleicht wahr wird: „Ich möchte wieder gehen können!“

Anja Richter, Kronen Zeitung

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(Bild: KMM)



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