OGH hat geurteilt:

Wanderwege müssen offen bleiben

Steiermark
19.05.2018 09:01

Um die Nutzung des oststeirischen Kulms tobte seit Jahren ein erbitterter Rechtsstreit: Auf der einen Seite die Grundbesitzer, die durch Absperrungen Wanderer fernhalten wollten, auf der anderen Seite Gemeinde und Pfarre, die den Berg als Naherholungsgebiet auch für künftige Generationen sichern möchten. Jetzt hat der OGH gesprochen: Die Wege bleiben frei!

Rechtzeitig zu Beginn der Wandersaison hat der Oberste Gerichtshof ein richtungsweisendes Urteil gesprochen, das vermutlich viele freut: „Die Experten haben klargestellt, dass ersessene Wege für die Allgemeinheit begehbar bleiben müssen“, erzählt Norbert Hafner, Vorsitzender des steirischen Alpenvereins. Für den Wanderfreund ein „erfreuliches Ende“ eines jahrelangen Konflikts: „Sonst könnte ja jeder Grundbesitzer aus reinen Eigennutz-Gründen willkürlich Wege, die es teils seit Jahrhunderten gibt, einfach unpassierbar machen.“ Das Urteil bezieht sich auf seit Langem benutzte Wanderwege und -Steige, unabhängig davon ob sie markiert sind oder nicht.

Der Zank um den Kulm ist vor nunmehr acht Jahren entbrannt: Damals wurde die prähistorische Höhensiedlung am Plateau unter Denkmalschutz gestellt. Damit haben die Grundeigentümer eine Haftung umgehängt bekommen, womit sie nicht leben wollten. Ihre Reaktion: Die Wanderwege wurden abgesperrt. Nachdem sich die Gemeinde erfolgreich gegen diese Maßnahme vor Gericht wehren konnte, wurde der Streit 2016 um eine kuriose Facette reicher: Weil laut Richterspruch nur das Nutzungsrecht der Wanderwege eingefordert werden konnte, haben die Grundeigentümer sämtliche Pfade auf zwei Meter Höhe eingezäunt und mit Drehkreuzen versehen, womit man den meisten Ausflüglern die Freude am Berggehen wieder genommen hatte.

Dass der Spuk nun endgültig ein Ende hat, freut auch Gerlinde Schneider, Bürgermeisterin von Puch bei Weiz: „Für mich geht’s nur darum, dass man wieder auf den Kulm gehen kann. Den Streit hätte ich allen Beteiligten gerne erspart.“ Sämtliche Zäune und andere Absperrungen wurden bereits geöffnet, der Berg ist ab sofort frei begehbar - Schneider: „Wir hoffen inständig, dass nun endlich wieder Friede und Harmonie in unserer schönen Ausflugsregion einkehrt.“

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