Nach den Urteilen im Pädophilen-Prozess in Wien bleiben die Kinder, die vom eigenen Vater jahrelang missbraucht und „verliehen“ worden waren, vorerst weiter bei der Großmutter. Der sechsjährige Bub und das achtjährige Mädchen hatten bis kurz vor dem Prozess bei der Mutter gelebt. Die Frau wurde am Montag zu sieben Jahre Haft verurteilt, ein pädophiler Bekannter des 29-jährigen Vaters fasste zwölf Jahre aus.
„Die Kinder sind bei der Großmutter an und für sich gut aufgehoben“, sagte MA-11-Sprecherin Petra Mandl am Dienstag. Auch wird die Familie vom Jugendamt unterstützt. Nun werde überlegt, wie es weitergehen soll. „Entweder können sie bei der Großmutter bleiben, oder man überlegt sich eine andere Lösung“, sagte Mandl.
Mutter schwer beeinträchtigt
Während der Vater und sein Bekannter, die beide bereits in U-Haft saßen, im Gefängnis bleiben, blieb die schwer beeinträchtigte Mutter nach der Urteilsverkündung am Montag auf freiem Fuß. Das Urteil gegen sie ist noch nicht rechtskräftig. „Sie hat derzeit keinen Kontakt zu den Kindern. Man muss sich überlegen, inwiefern man Besuchskontakte stattfinden lassen kann“, sagte Mandl.
Schwerste Traumata für Kinder
Der Vater und sein 41-jähriger Freund werden aufgrund der vom Gutachter Karl Dantendorfer attestierten hohen Rückfallquote in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher eingewiesen. Die Kinder lebten bis zuletzt bei der 29-Jährigen, auch nachdem bereits Anklage gegen sie erhoben worden war. Der Bub und das Mädchen sind einem Gutachten zufolge aufgrund des erlebten Martyriums schwer traumatisiert, die psychischen Folgen sind einer schweren Körperverletzung gleichzusetzen.
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