Rund 106 Millionen Euro, die dem Sport an Fördermitteln zugestanden wären, hat dieser von 2009 bis 2015 nicht erhalten. Diese Geschichte der „Krone“ schlägt hohe Wellen. Die Reaktionen vieler Bürger zeigen, dass sie sich im Misstrauen in die Politik nur bestätigt sehen. Und für zahlreiche Funktionäre besteht Handlungsbedarf. Dringender!
Allen voran Sportminister Heinz-Christian Strache: „Wir wollen eine lückenlose Aufklärung, warum die Mittel nicht verwendet, beziehungsweise nicht abgerufen worden sind. Und warum einige Projekte Jahr für Jahr ins Budget eingearbeitet, jedoch nie realisiert wurden.“
Aber die Summe dürfte sogar noch ansteigen. Auch aus 2016 und 2017 soll es Rücklagen in Millionenhöhe geben. Rudolf Hundstorfer, Präsident der Bundes-Sportorganisation: „Die sind nett, aber das Geld muss dem Sport zur Verfügung stehen!“ Auch Leo Windtner, Präsident des Fußballbundes, ist ganz dieser Meinung: „Von der Infrastruktur her sind wir im Europavergleich in vielen Bereichen Nachläufer. Der Sport würde das Geld dringend brauchen. Und er darf da jetzt nicht übrig bleiben!“
Neues Gesetz
Ein neues Ministeriengesetz soll verhindern, dass es künftig wieder zu solchen Skandalen kommt. Strache: „Es sieht vor, dass Rücklagen im eigenen Ressort bleiben und zu einem späteren Zeitpunkt verwendet werden können. Und zwar genau dafür, wofür sie vorgesehen waren – für Sportprojekte.“
Peter Frauneder/Anja Richter, Kronen Zeitung
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