Trickreiche Banden

Bettler vermehrt in Zügen aktiv – sogar “Gauner im Frack”

Tirol
20.10.2009 09:04
Mit allerlei Tricks versuchen meist osteuropäische Bettlerbanden in Tirol zu Geld zu kommen. Die einen wollen was in Zügen verkaufen, die anderen täuschen Behinderung vor, die dritten sind vermeintliche Hochwasser-Opfer. In Acht nehmen müssen sich Passanten vor Gaunern im Frack, die ältere Damen ansprechen.

Mit einem kuriosen Vorfall wurde dieser Tage der Innsbrucker Siegfried Schwarz konfrontiert: "Eine sehr gute Bekannte wurde kürzlich bei der Markthalle in Innsbruck von zwei vornehm gekleideten Herren angesprochen, nach dem Weg zum Krankenhaus gefragt und sogar als Wegweiser mitgenommen", berichtet Schwarz.

"Unterwegs kam ein Telefonanruf: Der anrufende 'Herr Doktor' erklärte den beiden Herren, dass er die geplante Operation nur dann vornehmen kann, wenn 30.000 Euro Anzahlung geleistet werden", berichtet Schwarz von dem Vorfall. Dabei habe einer der Herren mit vielen Dollar-Noten geblättert und zur Frau gesagt, das sei leider zu wenig für die Anzahlung: Vielleicht könne sie aushelfen? 

"Die Antwort war, sie habe kein Geld. Da meinte der noble Herr, fahren wir doch zu Ihrer Bank." Nach abermaliger Verneinung hätten die feinen Herren ihren Fahrgast wieder aussteigen lassen.  "Diese Methode wurde schon mehrmals bei älteren Personen angewandt, die allein unterwegs waren", ist sich Schwarz sicher. Leider habe die erschrockene Mitfahrerin das Kennzeichen des Fahrzeugs nicht aufgeschrieben, der Vorfall bei der Polizei deshalb nicht aktenkundig.

Gruppe von Bettlern im Zug wurde aggressiv
Trickreich agieren auch die organisierten Bettlerbanden aus dem Osten. Wie gestern bekannt wurde, war der Vorfall in Wattens, bei dem ein Eilzug gestoppt werden musste, nicht der erste derartige Vorfall. Im September wurde eine dieser Gruppen im Zug ins Oberland beim Schwarzfahren erwischt.

Ein Augenzeuge: "Als die Schwarzfahrer beanstandet wurden, wurde die ganze Gruppe laut und aggressiv, auch gegen unbeteiligte Fahrgäste." Der Trubel reichte aus, dass die Polizei verständigt wurde. Der Zug hielt in Völs, dort wollten Beamte der Polizei Kematen die Personalien feststellen, doch die Gruppe war bereits ausgestiegen und unauffindbar. ÖBB-Pressemann Rene Zumtobel bestätigt, dass derzeit vermehrt Bettler in Zügen auftreten.

Tiroler Krone

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Tirol



Kostenlose Spiele