Pensionistin bestohlen

Falscher Polizist kassierte 10.000 Euro ein

Oberösterreich
10.02.2018 06:50

Die türkische „Callcenter-Mafia“, vor der die Polizei seit einiger Zeit warnt, fand nun in Weyer ein Opfer: Ein Anrufer gab sich als Polizist aus, überredete eine 90-Jährige, ihr ganzes Geld bei der Bank zu beheben, und kassierte es dann ein: „Weil das ist Falschgeld ...!“

Erst waren solche Gauner an einer 80-jährigen Pensionistin in Wels gescheitert, weil das Opfer misstrauisch geworden war. Nun hatten die Verbrecher aber in Weyer Erfolg. Ein Bandenmitglied rief dort eine 90-Jährige an, gab sich als Polizist aus und erklärte ihr, sie müsse ihre Einlagen bei der Bank beheben, weil das Geld dort nicht mehr sicher sei.

Betrüger stellte Quittung über Beute aus
Donnerstag gegen Abend tauchte dann ein Gauner bei dem ausgewählten Opfer auf, sagte, daß er von der Kripo sei, sie solle ihm das Geld zeigen. „Das ist Falschgeld, das muss ich beschlagnahmen“, behauptete der falsche Polizist, stellte dem betagten Opfer noch frech eine Quittung über den Betrag von 10.000 Euro aus und verschwand dann mit dem Bargeld.

„Polizei fragt nicht telefonisch nach Bargeld!“
Als das Opfer dann doch skeptisch wurde und echte Polizisten anrief, war der Betrüger schon längst verschwunden. „Bei Anrufern, die nach Vermögensverhältnissen fragen, sofort auflegen“, rät die Polizei und gibt Tipps:

Sofort auflegen: Um sich vor Betrügern am Telefon zu schützen, soll man sich gar nicht erst auf ein Gespräch einlassen, sondern am besten sofort auflegen. In dem Moment, wo man sich auf den Anrufer einlässt, wird es schwer. Die Person am Ende der Leitung ist gut geschult und darauf trainiert, einen bei der Stange zu halten. Sie wissen genau, wie sie jemanden ködern können.

Von der Telefonnummer am Display nicht täuschen lassen: Um die eigene Glaubwürdigkeit zu erhöhen, manipulieren die Betrüger gezielt die eigene Rufnummer, die am Telefondisplay des Opfers aufscheint. Die Täter senden dabei durch Telefonnummer-Spoofing die Polizeinotrufnummer +430133 mit, sodass diese bei den Opfern am Display erscheint und untermauern soll, dass der Anruf tatsächlich von der Polizei kommt. Die Polizei ruft jedoch nie vom Polizeinotruf 133 an!


Weitere nützliche Tips:
• Die Polizei wird Sie niemals um Geldbeträge am Telefon bitten.
• Geben Sie am Telefon keine Details zu Ihren finanziellen Verhältnissen preis.
• Übergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen.
• Ältere Menschen sollten sich am Telefon nicht verunsichern oder unter Druck setzen lassen. Im Zweifelsfall gehen Sie zur nächsten Polizeiinspektion.

Johann Haginger/Kronen Zeitung

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