Fast noch Geheimtipp, aber ein guter: Nahe der Barockstadt Schärding finden noch bis 13. Juli die Rainbacher Spiele statt. Im romantischen Theaterstadel präsentiert man das Stück „Noah“ von Friedrich Ch. Zauner – eine Uraufführung. Regisseurin Babett Arens zieht bei ihrer modernen Inszenierung alle Register.
Der Theatersommer, der sich mit den Rainbacher Spielen im Innviertel etabliert hat, zeigt in diesem Jahr groß auf.
Mit Friedrich Ch. Zauners „Noah“ spielt man eine erschreckend aktuelle Interpretation der bekannten alttestamentarischen Geschichte über eine alles verschlingende Sintflut.
Ein romantischer Stadel als Spielort
Regisseurin Babett Arens zieht bei ihrer modernen Inszenierung alle Register und schöpft die Möglichkeiten der Theaterbühne voll aus. Sie öffnet u.a. die gesamte Bühnenrückwand, so kommt die Natur ins Spiel.
Es gibt noch mehr Effekte: Unter dem Giebeldach auf einer sechs Meter hohen Galerie entfaltet sich eine berührende Liebesszene. Oder: Kurz bevor die Flut ihre Schleusen öffnet, wird eine großflächige Leinwand mit einem Kunstwerk von Silvia Lüftenegger und Tatjana Maria Zinner herabgelassen, eine kunterbunt-originelle Interpretation der Tierwelt, die auf der Arche überlebt.
Profis und Laien spielen mit
Das hochkarätige Schauspielensemble macht diese Theaterproduktion zu einem Erlebnis. Allen voran ist Thomas Kamper zu nennen, der in der Titelrolle aufgeht. Sein Noah ist von kindlicher Einfalt, visionärer Besessenheit und der närrischen Verrücktheit eines Don Quichotte. Seine kluge Frau (Vanessa Payer) steht treu an seiner Seite, wie auch die drei Söhne (Eric Lingens, Alexander Schrei, Julian Lipuš) und die Schwiegertöchter (Inés Cihal, Anaïs Marie Golder, Sophia Greilhuber). Präzise hat die Regie die Charaktere herausgearbeitet, außerdem wird ausgezeichnet gesungen!
Neben Profis sind auch LaiendarstellerInnen mit großer Spielleidenschaft und beachtlichem Können dabei. Matthias Deger steuerte die passende Komposition bei, das Orchester in bunten Kostümen wird auch in Szenen eingebunden. Fazit: Sehenswert! Vorstellungen am Nachmittag und am Abend gibt es noch bis 13. Juli.
Clemens Frauscher
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