Sie bleiben daheim

Schwere Vorwürfe gegen französische Fluglotsen

Ausland
23.09.2009 19:59
Eine gefährliche Praxis hat sich nach einem Medienbericht bei den französischen Fluglotsen eingeschlichen: Meist sei nur die Hälfte von ihnen im Dienst, der Rest bleibe einfach zu Hause, wie die französische Zeitung "Le Figaro" am Mittwoch berichtete. Es werde nur zwölf Stunden pro Woche gearbeitet - anstatt der vertraglich festgesetzten effektiven 24 Stunden. Wiederholt sei es dadurch zu Beinahe-Zusammenstößen gekommen, die nur durch die rasche Reaktion der Piloten verhindert werden konnten. Die Fluglotsengewerkschaft SNCTA wollte zunächst nicht zu dem Bericht Stellung nehmen.

Diesem Sicherheitsdebakel liegt eine Reform des Luftverkehrs im Jahr 1999 zugrunde. Immer mehr Fluglotsen wurden eingestellt - ohne dass sich der Arbeitsaufwand gleichermaßen erhöhte. Die Angestellten ohne Arbeit blieben daher häufig einfach weg. Mittlerweile werden freie Stellen jedoch nicht mehr besetzt, es gibt wieder genügend zu tun, doch die Lotsen setzten ihren eingespielten Arbeitsrhythmus fort, schreibt der "Figaro".

Keine Sanktionen wegen Angst vor Streiks?
Im Schnitt verdienen die Lotsen, die Landungen und Starts überwachen, der Zeitung zufolge zwischen 4.000 und 5.000 Euro netto im Monat. Dass noch nichts gegen die Situation unternommen wurde, wird mit der Angst vor Streiks begründet. Diese können den kompletten Flugverkehr lahmlegen und riesigen wirtschaftlichen Schaden anrichten.

Der für Verkehrswesen zuständige Staatssekretär Dominique Bussereau hat inzwischen aber eine Untersuchung angeordnet. Die Sicherheit des Luftverkehrs genieße absolute Priorität. Besonders schlimm soll dem Bericht zufolge die Situation am Pariser Flughafen Charles de Gaulle sein. Von den 15 Überwachungsplätzen seien regelmäßig nur acht besetzt.

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