"Ich habe das nicht ernst gemeint. Ich habe das aus Enttäuschung getan", erklärte der Angeklagte Richterin Claudia Moravec-Loidolt. "Wir haben uns beim Training kennengelernt. Er hat auch immer wieder den Kontakt zu mir gesucht. Er ist drogenabhängig und in einer Sekte. Ich wollte ihm helfen. Das war vielleicht der falsche Weg."
"Wenn ich heim gehe, muss ich mich immer umschauen."
Von Drogen oder einer Sekte wusste das Opfer nichts: "Das erzählt er dauernd. Diese Person verfolgt mich ständig, auch meine Mutter und meine Schwester. Schon über drei Jahre geht das so." Dabei habe es außerhalb des Trainings keine persönlichen Kontakte gegeben. Er sei zwischenzeitlich auch öfters bei der Polizei gewesen, "beim Psychologen, bei der Männerberatung - niemand wollte mir glauben". Die Drohung habe er ernst genommen: "Ich weiß ja nicht, was mit mir passiert. Wenn ich heim gehe, muss ich mich immer umschauen."
"Er ist volljährig - das soll seine Mutter machen"
"Es tut mir sehr Leid, dass er in mein Leben gekommen ist", meinte der Beschuldigte. "Sehen Sie ein, dass Sie ihn nicht mehr von irgendetwas, von Drogen, heilen müssen?", fragte Rechtsanwalt Philipp Winkler. "Ich will gar keinen Kontakt mehr", so die Antwort des 29-Jährigen.
Allerdings blieb der Beschuldigte bis zuletzt bei seiner Behauptung, das Opfer sei in einer Sekte und drogenabhängig. Das brachte dem 29-Jährigen eine Warnung der Richterin ein und seine Verteidigerin Irene Pfeifer meinte: "Er ist volljährig - das soll seine Mutter machen." Angeklagter sowie Opfer verzichteten auf weitere Rechtsmittel, folglich ist das Urteil rechtskräftig.
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