Tödlicher „Spaß“

Gamer ruft Polizei – Unbeteiligter wird erschossen

Ausland
30.12.2017 07:18

Das sogenannte Swatting - bei dem zumeist von Gamern die Polizei gerufen wird, damit sie mit einem SWAT-Team das Haus eines anderen Gamers stürmt - hat in den USA das erste Todesopfer gefordert. Nach einem falschen Notruf ist in der Stadt Wichita im US-Staat Kansas ein Mann von der Polizei erschossen worden. Der Anrufer habe vorgegeben, es habe eine Schießerei und eine Geiselnahme gegeben, erklärten die örtlichen Behörden. Das habe sich aber als Schwindel herausgestellt. Ein Verdächtiger befindet sich in Haft.

Zwei "Call of Duty"-Spieler stritten nach einer verlorenen Online-Partie um zwei Dollar, woraufhin einer der beiden die Polizei zum Haus des anderen rief. Wie sich herausstellte, hatte dieser aber eine falsche Adresse angegeben, weshalb die Polizei bei einer unbeteiligten Familie ankam. Nachdem der Vater vor das Haus trat, vermuteten die Polizisten, dass er eine Waffe zieht, woraufhin einer der Beamten auf den 28-Jährigen schoss.

Die Polizei wurde in den sozialen Medien für den Vorfall stark kritisiert. Auf Facebook wurde ein Video veröffentlicht, in dem der Notruf zu hören und die tragische Szene zu sehen ist.

„Alptraum für alle Beteiligten“
"Wegen der Handlungen eines Spaßvogels haben wir ein unschuldiges Opfer", sagte der stellvertretende Polizeichef von Wichita, Troy Livingston, am Freitag (Ortszeit). Wenn der Anruf mit dem falschen Notfall nicht getätigt worden wäre, wäre die Polizei auch nicht dort gewesen. Der Vorfall vom Donnerstagabend sei ein tragisches Beispiel für falsche Notrufe, in denen "Spaßvögel" anriefen, um in der Hoffnung über einen erfundenen Vorfall zu berichten, dass das Haus des Opfers von der Polizei durchsucht werde. "Der Vorfall ist ein Albtraum für alle Beteiligten."

Der 28-jährige Familienvater ist das erste Todesopfer des "Swattings". In den USA kommt es immer wieder zu ähnlichen Vorfällen, bei denen zumeist ein SWAT-Team zu einem Gamer geschickt wird, der sein Spiel gerade live im Internet überträgt. Im April wurde ein Gamer schwer verletzt, als die Polizei mit Gummigeschossen auf ihn feuerte.

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