Ende der Eiszeit
Nordkorea will bessere Beziehungen zu Seoul
Das Treffen fand wenige Stunden vor dem Staatsbegräbnis für Ex-Präsident Kim Dae Jung statt, dem die nordkoreanische Delegation am Freitag im Namen von Kim Jong Il die letzte Ehre erwiesen hatte. Nach den zuletzt heftigen Spannungen hatten sich zuletzt die Zeichen für die Bereitschaft Nordkoreas für eine vorsichtige Annäherung an den Süden gemehrt. Am Samstag war es zum bis dato hochrangigsten Kontakt seit fast zwei Jahren gekommen. Südkoreas Vereinigungsminister Hyun In Taek traf dabei in Seoul den für Beziehungen zum Süden zuständigen Funktionär der Arbeiterpartei, Kim Yang Gon.
"Herzliches" Treffen
Die Atmosphäre des Treffens am Sonntag sei "herzlich" gewesen, hieß es. Präsident Lee habe die Prinzipien der südkoreanischen Nordkorea-Politik erläutert und die Delegation gebeten, dies an ihren Staatschef Kim Jong Il weiterzugeben. Das Gespräch im Blauen Haus, dem Präsidentensitz in Seoul, dauerte rund eine halbe Stunde. Das Treffen sei gut verlaufen, sagte der Leiter der nordkoreanischen Delegation, Kim Ki Nam, nach den Beratungen vor Journalisten.
Das Gespräch mit Lee war kurzfristig anberaumt worden. Die Nordkoreaner hatten am Freitag zunächst an der Trauerfeier für Kim Dae Jung teilgenommen. Am Samstag baten sie um das Treffen mit Lee und sprachen sich für eine Verbesserung der Beziehungen beider Länder aus.
Am Sonntag war in Seoul auch die Beisetzung Kim Dae Jungs geplant. Er hatte sich als Präsident um die Entspannung zwischen den beiden Koreas verdient gemacht und die sogenannte Sonnenscheinpolitik eingeleitet. Zu dem Begräbnis wurde auch die frühere US-Außenministerin Madeleine Albright mit einer zehnköpfigen US-Delegation in Seoul erwartet.
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