Wasserpfeife ade

Umfassendes Rauchverbot in der Türkei in Kraft

Ausland
19.07.2009 17:45
Mit dem heutigen Sonntag ist in der Türkei ein umfassendes Rauchverbot im Gastgewerbe in Kraft getreten. Bei Verstößen drohen Geldstrafen von umgerechnet rund 30 Euro für Raucher und mehr als 2.500 Euro für Gaststättenbetreiber. 4.500 "Anti-Raucher-Sheriffs" sollen eingestellt werden, um mit Überraschungsbesuchen die Einhaltung des Verbots zu überwachen.

Mit dem Verbot ist das Rauchen von Zigaretten, aber auch von Wasserpfeifen und anderen Tabakwaren in Teehäusern, Cafes, Bars, Restaurants und Nachtclubs verboten. Ihrem Laster können Raucher aber  weiterhin in Teegärten und Freiluftrestaurants frönen, wenn es dort keinerlei Abdeckungen wie Zelte oder Sonnenschirme gibt.

Rund 40 Prozent der Türken über 15 Jahren sind nach Zahlen der Organisation Yesily Raucher. Nach Regierungsangaben sterben jährlich 100.000 Menschen in der Türkei an den Folgen des Rauchens. Mit dem seit Mai 2008 geltenden Rauchverbot in öffentlichen Räumen sei die Zahl der Raucher um sieben Prozent zurückgegangen, sagte Gesundheitsminister Recep Akdag.

Wirte kündigen Proteste an
Gegen das neue Gesetz protestierten im Vorfeld Teehausbetreiber und die Tabakindustrie. Den Widerstand der Gastwirte wies Akdag als unbegründet zurück: "Es gibt keinen Grund zur Sorge", erklärte er. "Die Öffentlichkeit unterstützt eine rauchfreie Umgebung, und die einzigen, die einen Einbruch spüren werden, sind die Zigarettenproduzenten und -verkäufer." Das Ziel rechtfertigt nach seiner Ansicht aber das Verbot: "Wir setzen uns für den Schutz unserer Zukunft, der Rettung unserer Jugend ein", betonte Akdag.

Die Wirte kündigten aberweitere Proteste an. "Wir sind gegen das Rauchverbot", kündeten Plakate in den Scheiben. "Ich denke, dass die Hälfte der Bars in der Sakarya-Straße dicht machen muss", sagte Barbesitzer Caglar Özcan. Auf der Straße gibt es hingegen auch Zustimmung zu dem Verbot. Bisher habe er die Cafes wegen des Rauchs immer gemieden, erklärte ein 30-jähriger Geschäftsmann. Künftig werde er sich zum Backgammon-Spielen endlich in die Gasthäuser wagen können.

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