"Ich kenne den Verein noch nicht. Aber wir werden uns so schnell wie möglich erkundigen", meinte Salzburgs Neo-Coach Huub Stevens in einer ersten Reaktion. Man werde alle Kontakte nutzen und die Bohemians ehestmöglich beobachten lassen. Über Irlands Fußball wisse man, dass "ein sehr hohes Tempo gespielt wird". "Aber gegen Bohemians müssen wir bestimmen, wie hoch das Tempo ist", erklärte der Niederländer, der auch klipp und klar feststellte: "Die zweite Runde ist ein Muss, wenn wir in die Gruppenphase wollen."
Nicht ganz so glücklich war Stevens mit der Ansetzung. Dass die Retourpartie im Dalymount Park von Dublin über die Bühne geht, sei klar "ein Nachteil" für Salzburg. Mit dem Verein aus Dublin durften die in der 2. Runde gesetzt gewesenen "Bullen" im Angesicht von Gegnern aus Aserbaidschan, Kasachstan oder Armenien aber zumindest in einem Punkt aufatmen. "Gut ist, dass uns nicht so große Reisestrapazen erwarten. Da hätte es anders kommen können", erklärte Stevens.
Die 1890 gegründeten "Bohs" liegen nach 17 Runden der irischen Ganzjahresmeisterschaft derzeit an der Tabellenspitze. Seit 2007 wird der Verein vom 40-jährigen Iren Pat Fenlon gecoacht. Große europäische Ehren stehen für den Club aus Dublin nicht zu Buche, im Vorjahr scheiterten die Bohemians in der 2. Runde des UI-Cups am lettischen Vertreter FK Riga.
Tipps von Ex-Coach Trapattoni
"Wir werden mit hundertprozentiger Konzentration an die beiden Spiele herangehen", meinte Alexander Zickler zur Ausgangslage. Tipps holen könnte sich der deutsche Stürmer auch von Ex-Salzburg-Coach Giovanni Trapattoni, der seit Juni des Vorjahres irischer Teamchef ist. "Ich habe seine Handynummer. Durchaus möglich, dass ich Trapattoni anrufe", meinte Zickler mit einem Schmunzeln.
Um die angepeilte Gruppenphase der europäischen Eliteliga zu erreichen, müssen die Salzburger insgesamt drei Qualifikationsrunden überstehen. Nach dem neuen Reglement bleiben den Salzburgern Kaliber wie Arsenal, Atletico Madrid, Stuttgart und Fiorentina erspart. Bei einem Aufstieg in die dritte Runde warten aber noch immer Teams wie Olympiakos Piräus, Partizan Belgrad, FC Kopenhagen oder Dinamo Zagreb auf die dann ungesetzten Salzburger.
Im Falle eines Ausscheidens in der dritten Runde könnten die Red Bulls in die vierte Europa-League-Qualirunde umsteigen. Bei einem Scheitern in der vierten und letzten Qualifikationsrunde stünde Österreichs Meister immerhin fix in der Gruppenphase der Europa League.
Deutscher Cziommer kommt
Die "Bullen" verpflichteten am Montag außerdem den früheren deutschen U21-Teamspieler Simon Cziommer, der zuletzt in den Niederlanden für den FC Utrecht tätig gewesen war.
"Ich kenne Simon von meiner Zeit in Kerkrade. Er ist ein offensiver Mittelfeldspieler, der mit einem guten Schuss ausgestattet ist. Er ist eine Integrationsfigur auf dem, aber auch neben dem Spielfeld - und Cziommer ist auch ein exzellenter Freistoß-Schütze", charakterisierte der neuen niederländische "Bullen"-Trainer Huub Stevens.
Cziommer misst 1,78 und ging 1994 in die Niederlande. Er war dort u.a. für Twente Enschede, Roda Kerkrade und AZ Alkmaar tätig. Zuvor in seiner Heimat hatte der 28-Jährige den Dress des FC Schalke 04 getragen.
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