Nachfolge geregelt
Jüngster Sohn soll Kim Jong Il nachfolgen
Zuletzt nahm Kim Jong Il Mitte April an der konstituierenden Sitzung des neuen Parlaments teil, das ihn erneut zum Vorsitzenden des Nationalen Verteidigungsrates und damit zum mächtigsten Mann wählte. Dabei wirkte er gealtert und abgemagert. Kurz nach dem Atomwaffentest vom 25. Mai seien hohe Funktionäre über die Designierung von Kim Jong Un unterrichtet worden, berichtete die südkoreanische Zeitung "Hangkook Ilbo" am Dienstag unter Berufung auf Mitglieder des Geheimdienstausschusses in Seoul.
Designierter Staatschef besuchte Schweizer Schule
Der 26-Jährige ist der Sohn Kim Jong Ils und der 2004 an Brustkrebs verstorbenen ehemaligen Tänzerin Ko Yong Hi. Er hat nach Medienberichten unter einem Pseudonym bis 1998 die "International School" in Bern besucht. Die Schweizer Wochenzeitung "L'Hebdo" berichtete Anfang des Jahres unter Berufung auf ehemalige Mitschüler Kims, dieser habe dort Englisch, Deutsch und Französisch studiert.
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Schüchtern, introvertiert und bescheiden
Der Nordkoreaner sei schüchtern und introvertiert gewesen und habe sich vor allem für Skifahren und Basketball interessiert. Er sei ein bescheidener Schüler und freundlich gegenüber den Kindern von US-Diplomaten gewesen, erklärte ein ehemaliger Schulleiter. Sonst ist wenig über den jungen Kim bekannt. Er sehe seinem Vater sehr ähnlich und verhalte sich wie der heute 67-Jährige, erklärte ein langjähriger japanischer Koch des Machthabers in Pjöngjang 2003 in seinen Memoiren.
Keine Chance für ältesten Sohn
Kims ältester Sohn Jong Nam (38), aus der Ehe mit Sung Hye Rim, einer frühere Schauspielerin, wurde bereits seit Längerem als Nachfolger ausgeschlossen, da er sich mehr für die Spielcasinos in Macao und für Disneyland in Tokio als für Staatsgeschäfte zu interessieren scheint. Mit der verstorbenen Mutter der beiden jüngeren Söhne, Jong Chol und Jong Un, war der Machthaber nicht offiziell verehelicht. 2006 soll Kim Jong Il eine Musikerin geheiratet haben.
1994 verstorbener Kim Il-sung ist noch immer Präsident
Der nordkoreanische Diktator ist Generalsekretär der kommunistischen Partei der Arbeit und Vorsitzender der Nationalen Verteidigungskommission - und damit Oberbefehlshaber der Streitkräfte. Das Amt des Staatspräsidenten der Koreanischen Demokratischen Volksrepublik bekleidet er formal nicht. Dieses ist seinem verstorbenem Vater Kim Il Sung als "ewiger Präsident" vorbehalten.
Weiterer Raketentest in Vorbereitung
Indes wurde bekannt, dass Nordkorea neben dem Start einer Interkontinentalrakete offensichtlich auch den Test einer Mittelstreckenrakete vorbereitet. Anzeichen dafür seien an einer Abschussanlage an der Ostküste des Nachbarlandes beobachtet worden, zitierte die nationale südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap am Dienstag einen Abgeordneten. Dieser sei vom Verteidigungsministerium in Seoul informiert worden. Details wurden zunächst nicht bekannt.
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