Nicht so gesund

Vitaminpillen bremsen positive Wirkung von Sport

Wissenschaft
12.05.2009 12:34
Bewegung ist gesund, und wer seinem Körper Gutes tun will, der versorgt ihn zusätzlich mit Vitaminpräparaten. Das stärkt die Abwehrkräfte, so bisher die weit verbreitete Meinung. Fehlanzeige, wie nun Wissenschaftler herausgefunden haben. Die Vitamin-Pillen unterdrücken vielmehr die positive Wirkungen von Sport auf die Gesundheit und sie können sogar das Diabetes-Risiko erhöhen. Das hat eine neue Studie von Forschern aus Jena, Leipzig, Potsdam und Boston ergeben.

Die sogenannten Antioxidantien wie Vitamin C und E machen Sauerstoffradikale unschädlich, die Zellschäden verursachen. Die Sauerstoffradikale werden beim Sport vermehrt gebildet, sie aktivieren aber auch die körpereigene Abwehr. "Freie Radikale wirken langfristig wie ein Impfstoff gegen oxidativen Stress", sagte Ernährungswissenschaftler Michael Ristow von der Universität Jena. "Antioxidantien unterdrücken die körpereigene Produktion von freien Radikalen - und damit diesen Impfeffekt."

In der Untersuchung absolvierten 39 junge Männer vier Wochen lang ein Sportprogramm. Einige von ihnen mussten dabei täglich Vitaminpräparate einnehmen. Dabei wurde der Einfluss dieser Stoffe auf die gesundheitsfördernde Wirkung von Bewegung untersucht. "Die Ergebnisse sind hochsignifikant", erklärte Projektleiter Ristow. "Die gesundheitsfördernde Wirkung von körperlicher Bewegung wird durch die Einnahme von sogenannten Antioxidantien in Form von Vitamin C und E sogar unterdrückt."

Auch erhöhtes Diabetes-Risiko möglich
Laut Ristow könnten die beim Sport verstärkt gebildeten freien Radikale sogar den Blutzucker-Stoffwechsel verbessern und damit möglicherweise das Diabetes-Risiko verringern. Denn die Ergebnisse deuteten darauf hin, dass die durch Bewegung entstandenen Sauerstoffradikale einer Insulin-Resistenz entgegenwirkten und damit eine wichtige Rolle gegen Typ-2-Diabetes spielen könnten. Dieser Effekt werde jedoch durch die Einnahme von Vitaminpräparaten unterdrückt.

Die Studie gebe weitere Anhaltspunkte darauf, dass Antioxidantien schädigend seien und kaum die Gesundheit förderten, resümierte Ristow. Er betonte, dass sich dies nur auf Vitaminpräparate beziehe. Der gesundheitsfördernde Effekt von frischem Obst und Gemüse bleibe unbestritten, obwohl sie Antioxidantien enthalten.

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