Ganz neu ist diese sogenannte "abiotische Theorie" übrigens nicht: Bereits in den 1950er-Jahren wurde sie von sowjetischen Forschern erdacht, im Westen nahm man sie aber lange nicht ernst. Dies vor allem auch deshalb, da zu Zeiten des Kalten Krieges zwischen der Sowjetunion und den USA auch die Ideologie eine gewichtige Rolle gespielt hat.
Begrenzte Ressourcen nur Erfindung?
So diffamierten die sowjetischen Forscher die "biotische Theorie" als Erfindung der amerikanischen und britischen Erdölkonzerne, die durch den Mythos eines begrenzten Ölvorrats die Preise hoch halten wollten. Demgegenüber zeige ihre Theorie, dass es fast unbegrenzte Reserven geben müsse.
Bereits 1956 erklärte der Geologie-Professor Wladimir Porfirjew, dass "Rohöl und natürliches Erdgas keine eigentliche Verbindung mit in der Nähe der Erdoberfläche vorkommenden biologischen Substanzen" aufweisen würden. Vorkommen in Gebieten, in denen es nach der "biotischen Theorie" keine geben dürfte - etwa in Sibirien - würden dies beweisen. Heutzutage geht man daher davon aus, dass beide Theorien ihre Gültigkeit haben.
Förder-Technologie noch nicht ausreichend
Davon ausgehend wäre der Ölvorrat der Erde also nur durch die Menge anorganischer Kohlenwasserstoffbestandteile begrenzt, die sich zum Zeitpunkt der Erdentstehung in der Erde befanden. Einziges Problem der theoretisch niemals-versiegenden Öl-Vorkommen: Sie befinden sich derartig tief im Erdinnern, dass die Förderung mit derzeitigen Technologien kaum möglich erscheint.
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