Mit 950.000 ¿ dotiert

Friedensnobelpreis an Ahtisaari übergeben

Ausland
10.12.2008 22:37
Für den erfolgreichen Einsatz zur Beendigung von Krisen, Konflikten und Kriegen hat der finnische Ex-Präsident Martti Ahtisaari am Mittwoch den Friedensnobelpreis in Empfang genommen (Bild). Bei der feierlichen Zeremonie im Osloer Rathaus sagte Ahtisaari, die Lösung des Nahost-Konfliktes müsse jetzt "allerhöchste Priorität" bekommen. Ahtisaari erklärte im Beisein von Norwegens König Harald V. weiter: "Die Glaubwürdigkeit der internationalen Gemeinschaft steht auf dem Spiel. Wir können nicht Jahr für Jahr weitermachen wie bisher und einfach nur vortäuschen, dass wir etwas zur Konfliktlösung im Nahen Osten tun."

Er hoffe nicht zuletzt, dass der künftige US-Präsident Barack Obama dem Nahost-Konflikt im ersten Jahr nach der Amtsübernahme "eine hohe Bedeutung" zumessen werde. Auch die EU, Russland und die UNO müssten sich ernsthaft für Lösungen einsetzen. Ahtisaari selbst hat seit den 70er Jahren zunächst als UNO-Diplomat und später auch im Auftrag internationaler Organisationen als Krisen- und Konfliktmittler gearbeitet.

Als sein größter Erfolg gilt die Beendigung des Bürgerkrieges zwischen indonesischen Regierungstruppen und Separatisten in der Provinz Aceh 2005. Bei diesem Krieg waren mehr als 15.000 Menschen ums Leben gekommen. Auch bei der Unabhängigkeit Namibias von Südafrika 1990 spielte er eine große Rolle.

Leiter der "Drei Weisen"
In Österreich wurde Ahtisaari im Jahr 2000 zum Begriff, als ihn die EU-14 zum Leiter der "Drei Weisen" machten, die im Zusammenhang mit den Sanktionen der EU-14 nach Bildung der schwarz-blauen Regierung die innenpolitische Lage ausleuchteten.

Ahtisaari hatte zwischen 2005 und 2007 im Streit um den Status der damaligen serbischen Provinz Kosovo vermittelt. Sein Konzept der "überwachten Unabhängigkeit" wird von Serbien weiterhin entschieden abgelehnt. Der Kosovo hatte im Februar seine Unabhängigkeit ausgerufen und wurde bisher von 53 der insgesamt 192 UNO-Staaten anerkannt, darunter auch von Österreich.

950.000 Euro Preisgeld
Das norwegische Nobelkomitee begründete die Vergabe des mit zehn Millionen schwedischen Kronen (950.000 Euro) dotierten Preises mit Ahtisaaris "wichtigem Einsatz bei der internationalen Konfliktlösung auf mehreren Kontinenten und über drei Jahrzehnte". Das Preisgeld will der erste Träger des Friedensnobelpreises aus Finnland privat verwenden.

Im vergangenen Jahr hatten der frühere US-Vizepräsident Al Gore und der UNO-Klimarat (IPCC) die Auszeichnung als Mahner vor einer drohenden Klimakatastrophe bekommen.

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