Fehlalarm

Passagiere berichteten von Schüssen in Neu-Delhi

Ausland
05.12.2008 08:00
Ein Fehlalarm hat in der Nacht auf Freitag für Aufregung am internationalen Flughafen von Neu-Delhi gesorgt. Berichte von Passagieren über angebliche Schüsse im Flughafengebäude entpuppten sich erst nach längeren Überprüfungen als falsch, wie die örtlichen Medien meldeten. Die ohnehin scharfen Sicherheitsmaßnahmen am Indira-Gandhi-Flughafen wurden daraufhin weiter verstärkt, das Gebäude wurde gründlich durchsucht.

Nach Terrorwarnungen waren am Donnerstag die internationalen Flughäfen in den indischen Metropolen Neu-Delhi, Chennai (Madras) und Bangalore in Alarmbereitschaft versetzt worden. Zur Art der Warnungen machte eine Sprecherin des Ministeriums für zivile Luftfahrt in Neu-Delhi keine Angaben. Der Nachrichtensender NDTV meldete, die indische Luftfahrtbehörde habe die drei Flughäfen gewarnt, Terroristen könnten versuchen, am kommenden Samstag Flugzeuge zu entführen. Die Ministeriumssprecherin bestätigte das nicht.

Am Samstag ist der Jahrestag der Zerstörung der Babri-Moschee in der nordindischen Stadt Ayodhya. Fanatische Hindus hatten die Moschee am 6. Dezember 1992 dem Erdboden gleichgemacht. Bei anschließenden landesweiten Zusammenstößen zwischen Hindus und Muslimen waren mehr als 1.000 Menschen getötet worden.

Rice versucht zu schlichten
Erst vor einer Woche waren bei einer Terrorserie in der westindischen Stadt Bombay über 170 Menschen getötet und knapp 300 verletzt worden. Da die indische Regierung die Drahtzieher dieser Anschläge in Pakistan vermutet, sind zuletzt die Spannungen zwischen den benachbarten Atommächten stark gestiegen. US-Außenministerin Condoleezza Rice, die daraufhin beide Länder besucht hatte, rief Neu-Delhi und Islamabad zur Mäßigung auf. "Es hilft nicht, etwas zu unternehmen, das die Probleme verschärft oder unbeabsichtigte Folgen hat", sagte sie nach Gesprächen mit der pakistanischen Führung am Donnerstag.

Der pakistanische Präsident Asif Ali Zardari wies jede Beteiligung seiner Regierung an den Terrorangriffen zurück und machte dafür vielmehr "staatenlose Akteure" verantwortlich. Zardari sagte zu, sollten doch Pakistanis beteiligt gewesen sein, würden die Hintermänner verfolgt.

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