Glatteis-Gefahr

AC/DC im Interview mit der “Krone”

Musik
18.10.2008 17:49
Nach acht leisen Jahren wird wieder gerockt: Die australischen Rocker von AC/DC melden sich mit ihrem neuen Album "Black Ice" zurück. Die „Krone“ hat exklusiv mit Sänger Brian Johnson und Gitarrist Angus Young über ihr Comeback gesprochen.
(Bild: kmm)

Der Pfad zur Legende ist erfüllt von dickem Zigarettenrauch – und schallendem Gelächter. Der Rock'n'Roll begrüßt einen mit rauem Kichern. "Was machen Legenden eigentlich?", grinst Brian Johnson, langjähriger Sänger der Kulttruppe AC/DC. "Unkraut jäten, Songs schreiben, die Fernbedienung suchen. Wir sind nicht nur eine Legende, wir sind eine hart arbeitende Rock-Band."

Ganz wohl fühlen sich Brian und Angus Young, diese gigantische Bühnenpersönlichkeit, die dem Begriff "Rampensau" mehr als jeder andere Rocker gerecht wird und in Wahrheit so klein und zerbrechlich wirkt, dass man die begnadete Gitarrenhand nur mit Sorgfalt schüttelt, nicht mit dem Legendenstatus. "Legende ist so ein großes Wort, es macht Dinge viel größer, als sie sind."

Bei AC/DC braucht man gar nichts größer machen, als es ist. Mehr als 200 Millionen ihrer Alben brachten weltweit die Menschen zum Rocken, in den USA gehören sie zu den bestverkauften Bands aller Zeiten, kaum eine junge Rockband, die sich heute nicht immer noch auf die australische Band beruft, die vor 35 Jahren in einem Club das erste Mal auf der Bühne stand und für einen lautstarken Jahreswechsel sorgte.

Acht Jahre lang haben sie ihre Fans jetzt auf ein neues Lebenszeichen aus den Boxen warten lassen. Seit Freitag dröhnen die Ohren aller AC/DC-Fans – das neue Album "Black Ice" ist auf dem Markt. "Ich finde, es ist ein starker Titel. 'Black Ice' hat mehrere Bedeutungen. Es hat den gefährlichen Touch, wenn man es als Glatteis übersetzt. Aber auch sehr harte, wertvolle Steine werden als 'Black Ice' bezeichnet", erklärt Angus Young mit einer vom Rock'n'Roll gezeichneten brummenden Stimme.

"Sollen wir uns in eine Jazz- oder Rap-Band verändern?"
Wer sich aufs gefährliche Glatteis begibt, der rutscht mitten hinein in die gute alte Welt von AC/DC – sie klingen so gut wie in jungen Jahren. "Wir haben als Rock'n'Roll-Band begonnen und sind das immer noch. Wir haben öfter den Vorwurf gehört, dass wir uns nie verändern. Aber warum sollten wir das tun? Mein Auto hat auch immer vier Reifen, sollte ich jetzt plötzlich Quader verwenden?", meint Angus. "Wir machen das, was wir gut können. In was sollten wir uns auch verändern, in eine Jazz- oder Rap-Band?"

Ihr 35-Jahre-Bandjubiläum feiern sie mit einer Tour, die sie 18 Monate rund um die Welt führt. "Die Fans sind ein großer Teil von dem, was AC/DC ausmacht. Also sollen sie mit uns feiern." Dass mittlerweile Eltern, die früher mit AC/DC gegen ihre Familien rebellierten, mit ihren Kindern zu den Konzerten kommen, freut die alten Herren des Rock. "Wenn neue Generationen unsere Musik mögen, dann haben wir unsere Arbeit gut gemacht. Wir wollten immer Alben machen, die die Zeit überdauern."

An einem Österreich-Termin wird emsig gearbeitet. "Die Österreicher wissen, wie man rockt", adelt Angus die heimischen Fans. "Überall, wo man Rockmusik liebt, finden wir es schön!"

Von Franziska Trost

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