Traurige Gewissheit

DNA-Test bestätigt Tod von Steve Fossett

Ausland
04.11.2008 17:57
Nach über einem Jahr herrscht nun traurige Gewissheit: Eine genetische Untersuchung zweier Knochen, die in der Nähe des Flugzeugswracks von Steve Fossett gefunden wurden, hat bestätigt, dass es sich um die Überreste des vermissten Milliardärs und Abenteurers handelt. Wie es in einer Mitteilung der zuständigen Behörden in Kalifornien hieß, habe ein gerichtsmedizinisches Labor die in den Knochen enthaltene DNA analysiert.

Die Knochen waren zusammen mit Tennisschuhen, Kreditkarten und einem Führerschein am vergangenen Mittwoch nahe der Absturzstelle von Fossetts Flugzeug im kalifornischen Sierra-Nevada-Gebirge von Suchteams gefunden worden. Bei den ersten Suchaktionen Anfang Oktober waren in den Flugzeugtrümmern und dem bergigen Umland nur geringe Spuren menschlicher Überreste gefunden worden. Nach Angaben der Behörden reichte das Material für DNA-Tests nicht aus.

Der 63-jährige Fossett, der etliche Weltrekorde mit Flugzeugen und Heißluftballons aufgestellt hatte, war im September 2007 zu einem Soloflug aufgebrochen, von dem er nie zurückkehrte. Ein Gericht in Chicago erklärte ihn im Februar für tot.

Flugzeugwrack erst nach über einem Jahr entdeckt
Erst 13 Monate nach seinem mysteriösen Verschwinden hatten Wanderer Ende September persönliche Sachen des Piloten, darunter einen Flugausweis und einen Pullover, in der Wildnis entdeckt. Wenig später fanden Suchteams das zertrümmerte Flugzeug. Ermittlern zufolge hatte der Pilot keine Überlebenschance. Nach Angaben von Flugexperten ist das Gebiet für tückische Windböen und schnelle Wetterumschwünge bekannt, die kleine Flugzeuge in Gefahr bringen können.

Die genaue Unfallursache ist jedoch nach wie vor ungeklärt. Einem Sprecher der Nationalen Flugbehörde NTSB zufolge sei es jedenfalls nicht verwunderlich, dass der Absturz vor einem Jahr von niemandem bemerkt wurde. "Das Feuer brannte sicher nicht lang oder groß genug, dass es jemand sehen konnte". Die entlegene Bergkette beschrieb er als "atemberaubend", aber "rau".

Bilder der Absturzstelle findest du in der Infobox!

Flug ohne Wiederkehr
Fossett wollte am 3. September 2007 auf einem kurzen Rundflug in Nevada mit einer einmotorigen Maschine eine Piste für einen Rekordversuch mit einem raketengetriebenen Fahrzeug ausfindig machen. Eigentlich keine Herausforderung für jemanden, der 2002 die erste Solo-Nonstop-Umrundung der Erde in einem Ballon meisterte und drei Jahre später mit dem Leichtflugzeug "GlobalFlyer" als erster Mensch allein ohne Zwischenstopp rund um die Welt flog. Auch den Ärmelkanal durchschwamm er. Nach einer Notlandung war Fossett einmal 50 Kilometer zu Fuß gegangen, um Hilfe zu holen.

Nach so vielen Erfahrungen hatten viele die Hoffnung, er könnte einen Absturz in der Wüste überlebt haben und harre irgendwo aus. Entsprechend umfassend war die Suche - eine der größten und intensivsten nach einem verschollenen Flugzeug in der jüngeren Geschichte der USA. Rund 52.000 Quadratkilometer hatten Suchtrupps überflogen oder durchquert. Dabei hatten sie auch die kalifornischen Gipfel an der Grenze zu Nevada abgesucht.

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