Protest-Wahl

Rot-Schwarz verlor an FPÖ, BZÖ und Nichtwähler

Politik
30.09.2008 10:26
Die Noch-Regierungsparteien SPÖ und ÖVP haben bei der Nationalratswahl vom Sonntag vor allem an Nichtwähler, FPÖ und BZÖ verloren. Das zeigt eine Wählerstromanalyse von SORA/ORF. Demnach gab die SPÖ mit 191.000 die meisten Stimmen an die Daheimgebliebenen ab; auch die ÖVP verlor an die Nichtwähler mit 213.000 die meisten Stimmen. Zwischen Rot und Schwarz gab es wenig direkten Wechsel, die SPÖ profitierte von diesem Austausch im Saldo mit 22.000 Stimmen.

Die Proteststimmen gegen die Regierungsparteien konnten FPÖ und BZÖ für sich gewinnen. Laut SORA/ORF verlor die SPÖ vor allem an die FPÖ (171.000 Stimmen) und deutlich weniger an das BZÖ (75.000). Die ÖVP hingegen verlor in erster Linie an das BZÖ (149.000), an die FPÖ wanderten demnach 86.000 Stimmen. Zwischen FPÖ und BZÖ blieb der Austausch laut Analyse recht gering: Netto gewann das BZÖ um 16.000 Stimmen mehr, als es an die FPÖ abgeben musste.

Die Grünen verloren mit 87.000 die meisten Stimmen an die Nichtwähler. Damit blieb jeder sechste Grün-Wähler von 2006 diesmal zu Hause, womit die Grünen von allen Parteien anteilsmäßig die höchsten Verluste durch Demobilisierung erlitten. Auch das Liberale Forum (LIF) kostete den Grünen Stimmen, mit etwa 40.000 wanderte jeder zwölfte Grünwähler zur Partei Heide Schmidts. An sonstige Kleinparteien verloren die Grünen etwa 20.000 Stimmen.

Größter Teil der "neuen" FPÖ-Wähler kommt von SPÖ
49 Prozent der FPÖ-Wähler hatte 2006 anders oder gar nicht gewählt. Der größte Teil an "neuen" Stimmen kommt mit 21 Prozent von der SPÖ, 11 Prozent hatten 2006 die ÖVP gewählt. Nur drei Prozent der FP-Wähler hatten damals das Kreuz beim BZÖ gemacht. Beim BZÖ sind 31 Prozent der Wähler ehemalige ÖVP-Stimmen, 15 Prozent der orangen Wähler hatten 2006 die SPÖ gewählt.

Wähler von FPÖ und BZÖ bleiben ihren Parteien treu
Die stabilste Wählerschicht hatten diesmal FPÖ und BZÖ, die beiden Parteien behielten 77 bzw. 70 Prozent der Wähler von 2006. Für das BZÖ votierten erneut 70 Prozent vom letzten Urnengang, für die SPÖ 69 Prozent, die ÖVP 64 Prozent und für die Grünen 62 Prozent. Noch überzeugter von ihrer Haltung sind offenbar nur die Nichtwähler: 89 Prozent der Daheimgebliebenen von 2006 blieben auch diesmal den Urnen wieder fern.

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