Während die Bauern an der Basis in dieser Frage über Molkerei-, Partei- oder Vereinsgrenzen hinweg fest zusammengehalten haben und gemeinsam gegen die EU-Kommission mobilisierten, haben Agrarpolitik und Molkereien die Bauern in dieser schweren Auseinandersetzung völlig im Stich gelassen und sind ihnen mit der Beschönigung und Leugnung der dramatischen Situation sogar noch in den Rücken gefallen.
"Wir brauchen keine billigeren Lebensmittel"
Es mutet beinahe als Verhöhnung der Milchbauern an, wenn Molkereivertreter derzeit von zu großen Milchmengen reden und nun an die Politik Forderungen stellen. Die Lüge, dass uns im Vorjahr die Chinesen die Milch weg getrunken haben, wurde von den Molkereien inzwischen ebenfalls als Fehleinschätzung korrigiert. Nun heißt es seitens der Molkereien: "Wir müssen zur Kenntnis nehmen, dass wir das Ausmaß an Spekulationen innerhalb der Branche deutlich unterschätzt haben." Wir brauchen keine billigeren Lebensmittel, die tausende Bauernhöfe und gewerbliche Verarbeitungsbetriebe zerstören, sondern mehr Transparenz und ein Gleichgewicht der Kräfte bei der Preisbildung mit dem Lebensmittelhandel.
"Fordern Korrektur der EU-Regelung"
Wir fordern eine rasche Korrektur der EU-Milchmengenregelung zur Marktstabilisierung und ein starkes Gegengewicht zu den Handelsriesen bei den Preisverhandlungen, sonst sind viele steirische Milchbauern in Kürze bankrott!
Gastkommentar von Herbert Kammerhofer, Milchbauer in Aflenz
Symbolbild
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