Fehlstart in die EM

Österreich verliert gegen Kroatien 0:1

Fußball
09.06.2008 15:55
Unser Nationalteam hat am Sonntagabend im Ernst-Happel-Stadion in Wien den befürchteten EM-Fehlstart in Gruppe B hingelegt. Die Niederlage der Mannschaft von Josef Hickersberger kam sehr unglücklich zustande, vor allem in der zweiten Halbzeit wankten die Kroaten, fielen aber nicht und gingen schließlich als Sieger vom Platz. Das entscheidende 0:1 vor 51.428 Zuschauern erzielte Modric bereits in der vierten Minute per Elfmeter. Der finale Sturmlauf der drückend überlegenen ÖFB-Truppe blieb leider unbelohnt, obwohl der Ausgleich in der Luft lag. Die für den Aufstieg ins Viertelfinale nötigen Punkte müssen nun in den Spielen gegen Polen und Deutschland geholt werden.

Entgegen seiner ursprünglicher Beteuerungen, das Heil im Spiel nach vorne suchen zu wollen, hatte Hickersberger zu Beginn eine äußerst defensiv eingestellte Elf aufs Feld geschickt. Neben den drei Innenverteidigern Prödl, Stranzl und Pogatetz agierten auch die überraschend aufgebotenen nominellen Mittelfeldspieler Standfest und Gercaliu öfter als erhofft quasi als Außenverteidiger.

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Dazu gesellten sich noch die beiden zentralen defensiven Mittelfeldmänner Aufhauser und Säumel, wodurch mit Freigeist Ivanschitz sowie Harnik - der fast immer über den rechten Flügel kam - und Speerspitze Linz nur drei Österreicher hauptsächlich mit Offensiv-Aufgaben beschäftigt waren.

Elfer-Schock gleich nach Anpfiff
Die Defensivtaktik hatte sich aber schon in der vierten Minute erübrigt. Da ließ Modric Stranzl stehen und spielte auf Olic, der von Aufhauser im Strafraum zu Fall gebracht wurde - beim dafür zurecht verhängten Elfer ließ Modric dem ÖFB-Goalie Macho, der den Vorzug gegenüber Manninger erhalten hatte, keine Chance.

Mit diesem Gegentor war die ÖFB-Truppe plötzlich außer Rand und Band. Die Kroaten spielten ihre technische Überlegenheit mühelos aus, bei den Österreichern hingegen lief überhaupt nichts zusammen. Ivanschitz und Co. rannten in dieser Phase geschockt vom frühen Rückstand planlos und völlig verunsichert über den Rasen, zusammenhängende Aktionen der Gastgeber gab es keine - sehr zur Freude der über 20.000 kroatischen Fans, die keinen echten Heimvorteil für den EM-Gastgeber zuließen.

Pogatetz schrammt an Ausschluss vorbei
Bezeichnenderweise resultierten im Ansatz gefährliche ÖFB-Aktionen aus Weitschüssen von Säumel (8./genau auf Pletikosa), Prödl (18./rund einen Meter daneben), Aufhauser (24./Pletikosa parierte) und Ivanschitz (39./weit drüber) sowie aus einer Standard-Situation, als Prödl den Ball nach Ivanschitz-Freistoß deutlich neben das Tor köpfelte (22.). Dafür hatte Schiedsrichter Vink in der 29. Minute Mitleid mit den Österreichern: Der Unparteiische verzichtete nach einem Trikot-Vergehen und anschließendem Foul von Pogatetz an Olic auf eine neuerliche Verwarnung für den Middlesbrough-Legionär, der bereits nach dem Elfer-Foul wegen Kritik Gelb gesehen hatte.

Auf eine Chance für Petric in der 35. Minute (der Stürmer verzog nach Corluka-Flanke völlig freistehend) folgten zunächst erste Vastic-Rufe des Publikums und danach der Aufschwung des ÖFB-Teams. In der 40. Minute spielte Aufhauser auf Harnik, bei dessen Querpass rettete Simunic vor Linz. Zwei Minuten später köpfelte Standfest nach einer Flanke von Gercaliu unbedrängt im Strafraum deutlich neben das Tor.

Starke Leistung der Österreicher in der zweiten Hälfte
Auch nach dem Seitenwechsel blieben die Österreicher am Drücker. Nach einigen ihr Ziel verfehlenden Flanken hatte aber dennoch der WM-Dritte von 1998 die erste Chance. Gercaliu schlief bei einem Pass von Pogatetz, Modric schnappte sich den Ball und spielte Richtung Olic, wobei Stranzl gerade noch in extremis klärte.

In der 61. kam Vastic unter dem Jubel des Publikums für Säumel ins Spiel, und mit der Hereinnahme des ältesten Spielers des Turniers sowie der bald danach folgenden Einwechslung des schnellen Korkmaz spielte Österreich den Gegner auf einmal an die Wand - mehr als ein Kopfball von Vastic nach Harnik-Flanke (78./Pletikosa bändigte den Ball erst im Nachfassen), ein Ivanschitz-Roller (81.) und ein Korkmaz-Schuss (86./Pletikosa mit Mühe) schauten aber nicht mehr heraus. In der 92. vergab Kienast die größte Chance, als er nach einem Ivanschitz-Freistoß daneben köpfelte.

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(Bild: KMM)



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