Euro-Raum wächst
Die Slowakei führt 2009 den Euro ein
Der Beitritt der Slowakei wird nun im Juli von den EU-Finanzministern beschlossen werden. Denn bei den Neuaufnahmen in den vergang-enen Jahren folgten diese stets dem Rat der Kommission. Daran werden auch die Bedenken der Europäischen Zentralbank (EZB) nichts ändern, die Zweifel an der Euro-Reife der Slowakei äußerte. Demnach gebe es "erhebliche Bedenken", ob das Land die Inflation auch auf Dauer im Rahmen halten könne.
EZB hat leichte Zweifel
Doch die Einschätzung der EZB ist nur eine zusätzliche, aber nicht bindende Meinung. Der Euro-Raum wächst damit auf 16 Länder. "Die Slowakei hat einen hohen Grad an dauerhafter wirtschaftlicher Konvergenz erreicht und ist für die Einführung des Euro am 1. Jänner 2009 bereit", erklärte die Kommission. Der Wechselkurs war ausreichend stabil, wie aus dem Konvergenzbericht der Kommission hervorging.
Doch ermahnte die Behörde das Land, die Inflation auch künftig niedrig zu halten und die Staatsschulden ehrgeiziger abzubauen. Die Teuerungsrate lag in der Slowakei im Zwölf-Monatsdurchschnitt im März bei 2,2 Prozent und damit weit unter dem aktuellen Referenzwert von 3,2 Prozent. Doch Wirtschaftsforscher vom Internationalen Währungsfonds oder der OECD erwarten, dass die Slowakei bereits 2009 diese Grenze überschreiten wird.
Angst vor dem Beispiel Sloweniens
Das Beispiel Slowenien zeigt, dass im Zuge der Euro-Einführung mit einer Steigerung der Teuerung zu rechnen ist. Die Inflation schnellte danach rasch in die Höhe, inzwischen liegt Slowenien mit einer Inflation von 6,2 Prozent an der Spitze der Euro-Länder. Diese Sorge beschäftigt auch viele der 5,4 Millionen Slowaken, so erklärten bei einer Umfrage fast drei Viertel der Bürger, sie befürchteten, dass der Euro das Leben teurer machen würde.
Daher hat die Links-Regierung von Ministerpräsident Robert Fico bereits angekündigt, hart gegen Preiserhöhungen beim Währungswechsel durchgreifen zu wollen. Die Einzelhandelspreise sollen genau beobachtet und notfalls reguliert werden, versprach Fico Gewerkschaftern bei einer Kundgebung zum 1. Mai. Die Regierung beschloss bereits, die Bürger gesetzten Falles mit einem Weihnachtsbonus und Rentenerhöhungen zu entschädigen.
Euro-Fitness bei "Neuen" lässt zu wünschen übrig
Von den seit 2004 der EU beigetretenen Staaten haben neben Slowenien auch Malta und Zypern die Gemeinschaftswährung eingeführt. Die übrigen neuen EU-Länder - Polen, Ungarn, Tschechien, die drei Baltenrepubliken Estland, Lettland und Litauen sowie Bulgarien und Rumänien - erfüllen der Kommission zufolge noch nicht die Voraussetzungen dafür, ihre Währungen gegen den Euro auszutauschen. Mit ihrem Beitritt wird nicht vor 2010 gerechnet.
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