Wochen- und monatelang hatten die Experten von Wirtschaftsminister Bartenstein und Leo Windtner, Chef des "Verbands der Elektrizitätsunternehmen", an ihrem Wasserkraft-Masterplan getüftelt. Doch bei der Erstellung der Studie dürften reine Technokraten und Betonierer am Werk gewesen sein. Nur so ist es zu erklären, dass jetzt nicht einmal mehr Österreichs letzte Naturparadiese von Stau und Beton verschont bleiben sollen.
"Da wird ein regelrechter Angriff auf die Donau und andere unberührte Flusslandschaften gestartet", deckt Umweltdachverbandspräsident Gerhard Heilingbrunner jetzt auf. Und tatsächlich findet sich auf den 80 Seiten der "Wasserkraftpotential-Studie" kein Wort zur Bewahrung der Natur. Im Gegenteil: Der Plan baut auf einer völlig veralteten Studie aus dem Jahr 1982 auf und nimmt null Rücksicht auf den Klimawandel, der Österreichs Gewässersituation grundlegend verändert hat.
Letzte Naturparadiese müssen erhalten bleiben
Vergeblich sucht Hainburg-Kämpfer Heiligenbrunner in Bartensteins Bericht auch nach Potentialen zur Revitalisierung und Ertüchtigung bestehender Kraftwerke: "Dort sollten VEÖ-Obmann Windtner und seine sogenannten Experten ansetzen. Denn durch die eingesparte Energie könnte uns so manches Stauwerk erspart bleiben."
Umweltschützer fordern jetzt, dass es für die Kraftwerks-Lobby Tabuzonen geben muss. In Nationalparks und anderen Naturschutzgebieten darf nichts zerstört werden. Hände weg also von der Wachau!
Von Mark Perry, Kronen Zeitung
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