Wut auf die NATO
Türkei: Zivilisten gehen auf deutsche Soldaten los
Die Bundeswehrsoldaten seien in umliegende Geschäfte geflüchtet, so die Bundeswehr weiter, sie hätten zudem unmittelbare Hilfe durch die türkische Polizei erfahren. Diese habe die Soldaten beschützt und eine weitere Eskalation verhindert. Anschließend hätten die türkischen Sicherheitskräfte die deutschen Soldaten in ihre Unterkünfte begleitet. Unter den Deutschen habe es keine Verletzten gegeben, die Hintergründe würden untersucht.
Deutsche sollen Türkei schützen - Angreifer sind NATO-Gegner
Die Deutschen (Bild von der Ankunft in Iskenderun) gehören zum Einsatzkontingent "Active Fence Turkey", das den NATO-Partner Türkei mit "Patriot"-Luftabwehrraketen gegen mögliche Angriffe aus Syrien schützen soll. Bei den Angreifern soll es sich um Demonstranten der Jugendorganisation TGB der kleinen linksnationalistischen Partei IP ("Arbeiterpartei"/Isci Partisi) handeln. Sie riefen laut türkischer Medien Sprechchöre gegen die NATO und den Einsatz von NATO-Soldaten in der Türkei.
Zuvor soll die türkische Polizei nach gewaltsamen Auseinandersetzungen mit Demonstranten bei Protestkundgebungen gegen den "Patriot"-Einsatz der NATO mehrere Dutzend Menschen festgenommen haben. Die Sicherheitskräfte gingen Medienberichten zufolge mit Tränengas, Pfefferspray und Schlagstöcken gegen Demonstranten in Iskenderun sowie an der Luftwaffenbasis Incirlik im Süden des Landes vor.
Nicht der erste Vorfall dieser Art
TGB-Aktivisten haben in den vergangenen Jahren mehrfach ausländische Soldaten und Touristen attackiert und ihnen Säcke über den Kopf gezogen. Die tätlichen Angriffe gelten auch als Reaktion auf die Gefangennahme türkischer Soldaten im Irak durch US-Soldaten im Jahr 2003. Die Türken waren damals mit Säcken über den Köpfen zum Verhör abgeführt worden.
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