Tote, Verletzte

Neuer Terror-Schock: Blutige Attacke auf London

Ausland
22.03.2017 22:31

Terror-Schock in der britischen Haupstadt: Am Jahrestag der Anschläge in Brüssel sind bei einem Angriff in der Nähe des Parlamentsgebäudes in London mindestens vier Menschen - darunter ein mit einem Messer niedergestochener Polizist und der Attentäter selbst - getötet und mindestens 40 Menschen zum Teil schwer verletzt worden. Die britischen Behörden erklärten, man behandle die Attacke als terroristischen Angriff. Derzeit geht die Polizei von einem Einzeltäter aus.

Was bisher bekannt ist: Gegen 14.40 Uhr rast der Angreifer auf der berühmten Westminster Bridge mit dem Wahrzeichen Big Ben ähnlich wie die Attentäter von Nizza und Berlin mit seinem SUV in eine Gruppe von Passanten. Dann läuft er mit einem Messer in der Hand auf die Absperrungen vor dem Parlament zu und verwundet einen Polizisten tödlich. Bevor er einen zweiten Beamten angreifen kann, wird er von der Polizei niedergeschossen. Zwei Passanten zählen zu den weiteren Todesopfern. London steht unter Schock.

Sowohl der Londoner Bürgermeister als auch Premierministerin Theresa May betonten in ihren Stellungnahmen, dass sich die Menschen in London und Großbritannien trotz der "kranken und verkommenen Attacke" nicht von Terrorismus einschüchtern lassen würden.

Hier die dramatischen Ereignisse des Tages zum Nachlesen:

  • 22.12 Uhr: Der Eiffelturm in Paris schaltet als Zeichen der Solidarität mit den Opfern des Anschlags in London um Mitternacht die Beleuchtung ab. Die teilt das Rathaus in Paris mit. Die Entscheidung wurde demnach von Bürgermeisterin Anne Hidalgo getroffen, die ihrem Londoner Kollegen Sadiq Khan ihre "Solidarität" ausdrückte. Paris und London hätten "sehr enge Verbindungen", die zuletzt sogar noch enger geworden seien, erklärte Hidalgo.
  • 22.00 Uhr: Premierministerin Theresa May bestätigt in einem Statement vor ihrem Regierungssitz in Downing Street 10, dass man nach wie vor von einem Einzeltäter ausgehe. "Das war ein kranker und verkommener Terrorangriff", sagt die Regierungschefin. Es sei kein Zufall, dass das Parlament als Ziel gewählt wurde. Es stehe für Demokratie, Freiheit und die Herrschafts des Rechts, so May weiter. Terroristen seien aber "zum Scheitern verurteilt".

Hier ist das komplette Statement:

  • 21.47 Uhr: Laut dem Bürgermeister der französischen Stadt Concarneau, Andre Fidelin, sind zwei der drei verletzten französischen Schüler, die das Gymnasium der Stadt besuchen, "in kritischem Zustand".
  • 21.40 Uhr: Auch in der Westminster Abbey haben zahlreiche Menschen stundenlang ausgeharrt, dorthin waren sie nach dem Angriff vor dem Parlament in Sicherheit gebracht. Auf Fernsehbildern war vor Kurzem zu sehen gewesen, wie die Menschen nach und nach das Gebäude verlassen.
  • 21.23 Uhr: Der Londoner Bürgermeister Sadiq Khan kondoliert in einer Videobotschaft auf Twitter den Angehörigen der Opfer des heutigen Anschlags und bedankt sich für die Arbeit der Einsatzkräfte. Trotz des Ausnahmezustands in seiner Metropole besteht Khan darauf: "Die Bevölkerung Londons wird sich niemals durch Terrorismus einschüchtern lassen."
  • 21.20 Uhr: Mittlerweile ist die Sperre des Parlaments wieder aufgehoben, alle Abgeordneten durften das Gebäude freilassen. Sie waren stundenlang im Palace of Westminster gefangen. Zahlreiche von ihnen telefonierten währenddessen mit ihren Angehörigen oder posteten Bilder aus den Büros bzw. Plenarsälen in den sozialen Medien.
  • 21.15 Uhr: Den gesamten Abend über werde die Sicherheitssperre rund um das Parlament und die Westminster Bridge aufrechterhalten, teilt die Polizei mit.
  • 20.50 Uhr: EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker und EU-Ratschef Donald Tusk zeigen sich entsetzt über die Terrorangriffe in London. "Wir sind bei den Opfern der #LondonAttacks. Ich bin heute sehr emotional. Habe nicht genügend Worte um zu beschreiben, wie ich mich fühle", zitiert die Kommission Juncker auf Twitter.
  • 20.20 Uhr: Frankreichs Präsident Francois Hollande, der bereits mit Premierministerin Theresa May telefoniert hat, stellt nach dem Anschlag in London klar: "Der Terrorismus betrifft uns alle (...) Man sieht, dass man sich auf europäischer Ebene organisieren muss, und sogar darüber hinaus." Hollande kündigt an, dass Familienmitglieder der drei verletzten französischen Schüler mit einem Regierungsflugzeug in die britische Hauptstadt gebracht werden.
  • 19.48 Uhr: Premierministerin Theresa May bekundet ihr Beileid: "Meine Gedanken und die der Regierung sind bei den Toten und den Verletzten dieses entsetzlichen Zwischenfalls, und bei ihren Familien."
  • 19.40 Uhr: Dieses Video der BBC zeigt die unmittelbaren Sekunden nach dem Angriff vor dem Parlament. Polizisten rennen und schreien: "Lauft, geht in Deckung."

  • 19.36 Uhr: In Großbritannien gilt die zweithöchste Terrorwarnstufe 4. Zwischenzeitlich wurden 600 zusätzliche Polizisten in London mobilisiert, insgesamt 2800 sollen derzeit in der britischen Hauptstadt für Sicherheit sorgen.
  • 19.31 Uhr: Eine Augenzeugin schildert, wie sie die dramatischen Minuten auf der Westminster Bridge erlebt hat: "Wir waren gerade dabei, Fotos vom Big Ben zu machen, als alle anfingen zu rennen", erzählt die Augenzeugin Jayne Wilkinson der britischen Press Association. "Wir haben dann einen Mann gesehen, der ein etwa 20 Zentimeter langes Messer trug. Dann hörten wir drei Schüsse. Wir überquerten die Straße und sahen den Mann in seinem Blut am Boden liegen."

  • Die Karte unten zeigt den Weg des Attentäters von London:

    • 19.22 Uhr: Jene Menschen, die während des laufenden Polizeieinsatzes nach dem Anschlag im Riesenrad "London Eye" gefangen waren, haben mittlerweile wieder festen Boden unter ihren Füßen. Normalerweise dauert eine Fahrt rund 30 Minuten. Doch aus Sicherheitsgründen wurde der Betrieb der Touristenattraktion vorübergehend eingestellt. Erst über eine Stunde später durften die Fahrgäste wieder aus den Kabinen steigen.

    • 19.18 Uhr: Die Polizei geht derzeit davon aus, dass es sich um einen einzelnen Täter handelt, der zunächst mit seinem Auto in eine Menschengruppe auf der Westminster Bridge gerast war und anschließend mit einem Messer auf das Parlamentsgelände stürmte. Aus Sicherheitsgründen bleibt das Gebiet aber weiterhin abgesperrt.

    • 19.15 Uhr: Die US-Regierung verurteilt die "schrecklichen Gewaltakte". Ob diese "von gestörten Einzelpersonen oder von Terroristen ausgeführt wurden, für die Opfer macht das keinen Unterschied", erklärt Präsident Donald Trumps Sprecher Sean Spicer.
    • 19.10 Uhr: Der britische Staatssekretär Tobias Ellwood wird in britischen Medien als Held gefeiert. Bilder zeigen den Konservativen dabei, wie er sich in der Nähe des Parlaments um jenen verletzten Polizisten kümmert, der wenig später trotz aller Bemühungen seinen Verletzungen erlegen ist.
    • 19.07 Uhr: US-Präsident Donald Trump sagt der britischen Premierministerin die volle Unterstützung der Vereinigten Staaten zu. Wie der Sprecher des Weißen Hauses, Sean Spicer, mitteilt, lässt sich Trump über die Ereignisse und Ermittlungen auf dem Laufenden halten. Zuvor hat auch US-Außenminister Rex Tillerson im Namen der USA kondoliert.
    • 19.00 Uhr: Ein Sprecher von Scotland Yard hat soeben von mittlerweile vier Toten gesprochen. Unter den Toten soll sich allerdings auch ein angeschossener Terrorverdächtiger befinden. Nach wie vor ist unklar, wie viele Täter es gewesen sind.

    • 18.55 Uhr: Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel sagt seiner britischen Amtskollegin Theresa May volle Unterstützung im Kampf gegen den Terror zu: "Auch wenn der Hintergrund dieser Taten noch präzise aufzuklären ist, bekräftige ich für Deutschland und seine Bürger: Im Kampf gegen jede Form von Terrorismus stehen wir fest und entschlossen an der Seite Großbritanniens."

    • 18.50 Uhr: Unter den Verletzten befinden sich auch eine Gruppe französischer Schüler, wie Frankreichs Premier Bernard Cazeneuve mitteilte.
    • 18.44 Uhr: Laut einer Meldung der BBC und Sky News ist nun ein weiteres Todesopfer zu beklagen: Jener Polizist, der mit einem Messer angegriffen wurde, ist seinen Verletzungen erlegen.
    • 18.38 Uhr: Es sind erste Aufnahmen aufgetaucht, die einen der Attentäter zeigen sollen, wie er nach seiner Ergreifung und Verwundung verarztet wird.

    • 18.25 Uhr: Premierministerin Theresa May hat das Sicherheitskabinett einberufen. In Kürze werden sich Sicherheitsberater und Geheimdienstvertreter, Rettungskräfte und Politiker mit May treffen.
    • 18.20 Uhr: Augenzeugenberichten zufolge soll jener Verdächtige, der mit einem Messer auf der Westminster Bridge Richtung Parlament lief, ein "asiatisch aussehender Mann um die 40 Jahre" gewesen sein.
    • 18.15 Uhr: Rettungskräfte teilen über Twitter mit, dass sie mindestens zehn Patienten auf der Westminster-Brücke unmittelbar neben dem Parlament behandelt hätten. Medizinisches Personal eines Krankenhauses in der Nähe hatte von Schwerstverletzten und einer tödlich verletzten Frau berichtet. Eine Frau wurde nach Angaben der zuständigen Behörde lebend aus der Themse gerettet.

    • 18.07 Uhr: In Gruppen von 20 Leuten werden nun die Abgeordneten und Mitarbeiter des Parlaments rausgelassen, wie CNN berichtet. Sie alle werden allerdings auch noch von der Polizei befragt werden.

    • 18.04 Uhr: Wegen des Angriffs hat das schottische Parlament am Mittwoch seine Debatte über ein neues Unabhängigkeitsreferendum unterbrochen. "Bei unserem Schwester-Parlament gab es einen schwerwiegenden Zwischenfall", sagte der schottische Parlamentspräsident Ken Macintosh. "Dies beeinträchtigt diese besondere Debatte."

    • 17.50 Uhr: Sky News berichtet unter Berufung auf nicht näher genannte Quellen, dass es bereits zwei Todesopfer geben soll. In einem Statement sagte ein Polizeisprecher, dass es bereits Anti-Terror-Ermittlungen gebe. Zu den genauen Opferzahlen wollte er allerdings keine Angaben machen, sondern rief lediglich dazu auf, die Umgebung des Parlaments zu meiden.
  • 17.38 Uhr: Das Riesenrad London Eye wurde gestoppt, allerdings befinden sich noch Menschen in den Gondeln.
  • 17.36 Uhr: Die Abgeordneten und Mitarbeiter des Parlaments sind nach wie vor eingeschlossen, wie Videoaufnahmen der Nachrichtenagentur PA zeigen.
  • 17.30 Uhr: Rund um die Westminster Bridge werden Verletzte abtransportiert. Die genaue Zahl der Opfer ist weiterhin unklar.
  • 17.24 Uhr: Ein Angreifer soll es geschafft haben, die dauerhaften Polizeisperren rund um das Parlament zu durchbrechen, berichtet CNN. Die Informationslage ist allerdings sehr dünn.
  • 17.22 Uhr: Königin Elizabeth II. hielt sich während der mutmaßlichen Terrorangriffe im Buckingham-Palast auf. Die Fahne, die ihre Anwesenheit des britischen Staatsoberhaupts anzeigt, war am Mittwoch gehisst. Palastsprecher äußerten sich nicht zu konkreten Sicherheitsmaßnahmen und verwiesen auf die Polizei. PA berichtete, dass die Tore geschlossen seien und bewaffnete Polizisten die Zugänge bewachten.
  • 17.20 Uhr: Es soll mindestens ein Todesopfer geben, berichtet die Nachrichtenagentur PA unter Berufung auf Spitalsärzte. Dabei soll es sich um eine Frau handeln. Mehrere Menschen wurden schwer verletzt.
  • 17.14 Uhr: Nach Polizeiangaben wurden mindestens sieben Menschen verletzt. Die britische Polizei hat Zeugen aufgerufen, Filmaufnahmen und Fotos an die Ermittler zu senden. Per Twitter verwies sie auf einen entsprechenden Link zur Übermittlung von Hinweisen.
  • 17.08 Uhr: Derzeit ist noch unklar, um wie viele Angreifer es sich handelte. Auch weitere Details dringen nur spärlich an die Öffentlichkeit. Das Parlament ist nach wie vor abgesperrt.
  • 17.01 Uhr: In der beliebten Metropole halten sich wie immer viele Touristen auf. Laut CNN wurden allerdings sämtliche Regierungsgebäude geschlossen, auch zahlreiche Touristenattraktionen wurden unter den "Lockdown" gestellt. Premierministerin Theresa May soll durch ein Notfall-Tunnelsystem unter dem Parlament in Sicherheit gebracht worden sein, berichtet die "Bild" unter Berufung auf die BBC.
  • 16.52 Uhr: Bislang gibt es noch kein offizielles Statement, ob es tatsächlich einem Angreifer gelungen ist, ins Parlament einzudringen. Seit den Terroranschlägen im Jahr 2005 waren die Sicherheitsvorkehrungen vor öffentlichen Einrichtungen in der britischen Hauptstadt massiv verstärkt worden. Zeugen berichteten, dass sich Rettungskräfte hinter den Toren zum Parlamentsgebäude um zwei Personen bemühten.
  • 16.43 Uhr: Die britische Polizei geht bei dem Angriff vor dem Parlament vorerst von einem terroristischen Vorfall aus. Dies gelte, solange keine anderen Erkenntnisse vorlägen, teilte die Polizei am Mittwoch mit.
  • 16.31 Uhr: Britische Medien berichten, dass der Angreifer mit einer Machete bewaffnet gewesen sein soll. Vor einem Jahr erschütterten Terroranschläge die belgische Hauptstadt Brüssel.
  • 16.25 Uhr: Fernsehbilder zeigen, wie Verletzte abtransportiert werden. Die britische Premierministerin Theresa May befand sich an dem Angriff auf das Parlament in Sicherheit, wie ihr Sprecher mitteilte. Weitere bewaffnete Polizisten eilten in das Parlamentsgebäude. Einige trugen nach Angaben von Augenzeugen Schutzschilde.
  • 16.22 Uhr: Mittlerweile bestätigte die Londoner Polizei: Ein Polizist wurde niedergestochen, der mutmaßliche Angreifer wurde nach Angaben des Parlaments von Polizisten angeschossen. Über weitere Opfer gibt es noch keine Angaben. Die Westminster Bridge wurde gesperrt.
  • 16.18 Uhr: Unbestätigten Meldungen zufolge soll ein Polizist niedergestochen worden sein, der Angreifer wurde angeschossen. Laut Augenzeugen hatte zuvor ein Auto Dutzende Fußgänger auf der Westminster Bridge niedergestoßen, bevor es in den Eingang von Portcullis House krachte, in dem sich Abgeordnetenbüros befinden. Ein Parlamentsmitarbeiter sagt hingegen, zwei Personen seien außerhalb des Gebäudes durch Schüsse verletzt worden.
  • 16.13 Uhr: Die U-Bahn-Station "Westminister" wurde auf Bitten der Polizei geschlossen, wie die Londoner Verkehrsbetriebe mit.
  • 16.12 Uhr: Ein weiteres Video zeigt den Moment, als die Sitzung im House of Parlaiments unterbrochen wurde. Auch von Explosionen ist mittlerweile die Rede. Die Informationen lassen sich aber derzeit kaum überprüfen.
  • 16.09 Uhr: In einem Videostatement aus dem Parlament wird von einem "Zwischenfall mit Schusswaffen" gesprochen. Augenzeugen wollen zudem einen bewaffneten Angereifer im Inneren des Parlaments gesehen haben.
  • Wie ein Zeuge auf Twitter berichtete, rammte ein Autolenker auf der Westminster Bridge fünf Menschen. Auf Twitter schreiben Menschen von chaotischen Szenen rund um das Parlament.

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