Über 30 Tote

Aktivisten: USA bombardierten Schule in Syrien

Ausland
23.03.2017 10:06

Bei einem US-Luftangriff auf eine als Flüchtlingsunterkunft genutzte Schule im Norden Syriens sind laut der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte mindestens 33 Zivilisten ums Leben gekommen. Nur zwei Überlebende seien aus den Trümmern geborgen worden. Tragisch ist vor allem, dass in der Schule großteils Familien gelebt haben dürften, die vor den Kämpfen zwischen der Terrormiliz Islamischer Staat und der internationalen Koalition geflohen waren.

Wahrscheinlich seien Jets der US-geführten internationalen Koalition für die Bombardierung des Ortes Al-Mansoura verantwortlich, in dem die Schule stand, so die Beobachtungsstelle. Mansoura, das in der Provinz Al-Rakka liegt, ist unter Kontrolle der Terrormiliz Islamischer Staat.

Bei den Opfern handle es sich um Vertriebene aus Rakka, Aleppo und Homs, erklärte der Leiter der Beobachtungsstelle, Rami Abdel Rahman. Die oppositionsnahe Organisation mit Sitz in Großbritannien bezieht ihre Informationen von einem Netzwerk von Aktivisten vor Ort, in dem Fall von der Gruppe "Raqqa is being slaughtered silently". Ihre Angaben sind von unabhängiger Seite allerdings kaum zu überprüfen.

Das US-Verteidigungsministerium teilte hingegen mit, es gebe keine Hinweise auf zivile Opfer bei einem Luftangriff in der Nähe von Raqqa. Der Vorfall werde aber weiter untersucht.

Verwirrung auch um Luftangriff in Nordsyrien
Auch die Verantwortung für einen Luftangriff auf eine Moschee in Nordsyrien mit fast 50 Todesopfern von vergangener Woche weisen die USA zurück. Die Kampfjets hätten nicht die Moschee, sondern ein nahe gelegenes Gebäude mit Dutzenden Al-Kaida-Führungsmitgliedern bombardiert, erklärte das US-Verteidigungsministerium am Freitag.

Pentagon-Sprecher Jeff Davis zeigte ein Schwarz-Weiß-Foto und sagte dazu, die Moschee stehe noch. "Die Moschee ist relativ unbeschädigt", sagte er. Das Bombardement habe eindeutig das anvisierte Ziel getroffen, das vom Pentagon seit einiger Zeit überwachte Gebäude. Dabei seien "einige" der Al-Kaida-Mitglieder getötet worden. Es gebe "keine glaubwürdigen Informationen", dass bei dem Angriff Zivilisten getötet worden seien.

In dem seit sechs Jahren andauernden Bürgerkrieg in Syrien wurden insgesamt bereits mehr als 320.000 Menschen getötet und Millionen Menschen in die Flucht getrieben.

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