Alarmierende Bilanz

Alle vier Tage schlägt in Tirol Vergewaltiger zu

Tirol
06.08.2017 13:52

Jetzt steht es schwarz auf weiß: Kein Tag ohne Sex-Straftat in Tirol! Allein im Vorjahr wurden hierzulande 475 Delikte angezeigt (+ 51 %). Brisant: Im Schnitt kommt es jeden vierten Tag zu einer Vergewaltigung, fast jeden zweiten zu einer sexuellen Belästigung. Beunruhigend ist auch die Zahl junger Missbrauchsopfer…

Silvester 2016 - oder: die Nacht der Schande! An die 25.000 Partytiger fieberten in der Innsbrucker Innenstadt dem Jahreswechsel entgegen. Mittendrin: Acht brutale Sextäter. Sechs Afghanen, sowie je ein Syrer und Iraker sollen im Gedränge zumindest 18 Frauen sexuell attackiert haben

Ein miserabler Start ins neue Jahr - und es sollte in dieser Tonart weitergehen! Woche für Woche werden in Tirol einzelne Sex-Straftaten bekannt. Vom Außerfern bis nach Osttirol, vom Jugendlichen bis hin zum Pensionisten - es sind keine Grenzen mehr gesetzt, weder was den Tatort noch die auserwählten Opfer betrifft.

Konkrete Statistiken für das aktuelle Jahr liegen zwar noch nicht vor, dafür gibt es aber eine Bilanz des Innenministeriums für 2014 bis 2016. Und diese hat es in sich - von Einzelfällen kann hier keine Rede mehr sein!

Im Vorjahr gab es in Tirol 80 Vergewaltigungen

Alles in allem wurden in diesem Zeitraum 1172 Sex-Straftaten verzeichnet - 475 allein im Vorjahr (+ 51 %). Folgend eine Auswahl:

  • Das brisanteste Detail vorneweg: 2016 wurden in Tirol 80 Vergewaltigungen zur Anzeige gebracht, um 28 mehr als noch 2015. Die Dunkelziffer dürfte hier, wie auch bei allen anderen Straftaten, weitaus höher sein.
  • Delikte, die unter die Rubrik "Sexuelle Belästigung und öffentlich geschlechtliche Handlungen" fallen, wurden 2016 mit 212 an der Zahl um fast doppelt so viele verzeichnet als 2015.
  • Gestiegen ist auch die Zahl unmündiger Missbrauchsopfer. 49 Vergehen wurden im Vorjahr angezeigt. 27 Fälle wurden dabei als "schwer" eingestuft.
  • Dass Kinder und Jugendliche auch in Tirol weiter im Fokus von Pädophilen sind, zeigen die Daten in der Kategorie "Pornographische Darstellung von Minderjährigen": 140 Anzeigen in den vergangenen drei Jahren!
  • Geschlechtliche Nötigungen wurden hierzulande im Vorjahr insgesamt 15 verzeichnet. Zum Vergleich: 2014 waren es noch 32.

"Grundvertrauen wird aufs tiefste erschüttert"

Zurück bleiben die Opfer, die das Trauma oft ein Leben lang nicht verarbeiten können. "Ein sexueller Übergriff ist nicht so einfach wegzustecken. Das Grundvertrauen eines Menschen wird dadurch aufs tiefste erschüttert", heißt es immer wieder aus Ermittlerkreisen.

Hubert Rauth, Kronen Zeitung

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