Kritisch sieht der grüne Landtagsvizepräsident Hermann Weratschnig die von Polizei und ÖVP angeregte Diskussion bezüglich der Bestrafung von Freiern. "Der Vorschlag von LR Zoller Frischauf wurde koalitionär noch nicht abgestimmt. Ich bin überrascht über den Vorstoß und hoffe, dass eine Änderung des Landespolizeigesetzes auch ausführlich diskutiert wird", so Weratschnig gegenüber der "Krone". Er persönlich kann sich eine Bestrafung der Freier am Straßenstrich jedenfalls nicht vorstellen. "Dadurch wird Prostitution noch mehr in die Illegalität verbannt und verlagert sich noch stärker in die Wohnungsprostitution. Damit wird die Situation der Sexarbeiterinnen weiter verschlechtert. Das ist eine Scheinmoral. Aus den Augen, aus dem Sinn. Mehr wird das nicht bringen", ist Weratschnig überzeugt.
Grüne für "Sperrbezirk"
Laut dem Grün-Politiker brauchen die Sexarbeiterinnen mehr Unterstützung, um selbstbestimmt handeln zu können. "Das ist mit der Bestrafung von Freiern nicht gewährleistet", so Weratschnig. Hingegen wollen die Grünen eher einen "Sperrbezirk" (in Innsbruck diskutiert als festgelegtes Gebiet, in dem Prostitution legal ausgeübt werden darf).
"Im schwarz-grünen Arbeitsübereinkommen haben wir eine Prüfung der Regelungen festgeschrieben, mit dem Ziel einer Entkriminalisierung der Sexarbeit für tätige Männer und Frauen. Sie brauchen unsere Unterstützung und nicht mehr Verbote und damit verbunden eine stärkere Abhängigkeit von Zuhältern", sagt der grüne Landtagsvize.
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