"Gerade in meinem Bereich geht es bei den Diskussionen oft zur Sache. Bei Konferenzen wird man hart drangenommen und kritisiert für seine Forschungen. Ich glaube darum fühlen sich nicht viele Frauen in der Mathematik, Physik und Philosophie wohl", erklärt Charlotte Werndl aus Neumarkt. Mit nur 28 Jahren tänzelt sie inzwischen über das rutschige Parkett der Naturwissenschaften, hat sich ihren Platz in der Weltelite reserviert. "Es ist anstrengend. Man muss immer gut sein. Aber schaffe ich wieder etwas, zum Beispiel eine Publikation, dann bin ich stolz."
Die nötige Basis hat sich die Neumarkterin im Musischen Gymnasium in Salzburg geholt, doch gleich nach der Matura ging sie andere Wege. "In Mathematik war ich immer gut, die drei Jahre an der Universität Salzburg haben mir gut getan." Mit dem Bachelor in der Tasche wechselte sie nach Cambridge, wo ihr Talent erkannt und ihr ein Stipendium angeboten wurde.
"Manchmal kamen schon Selbstzweifel"
Nach dem Doktor an der Elite-Uni winkte mit Oxford eine andere mit einem Forschungsprojekt. "Manchmal kamen schon Selbstzweifel auf, ob ich das alles schaffe. Ich meine, da sitzt man dann mit Bill Gates oder Stephen Hawking beim Abendessen und diskutiert", erinnert sich Werndl an außergewöhnliche Momente, die schnell zur Routine wurden.
Fokus auf Zeit und Klimawandel
Immer an ihrer Seite: Ihr Mann Franz. "Ihn habe ich bei der allerersten Mathematikvorlesung in Salzburg kennen gelernt. Jemand, der das gleiche macht, der versteht die Probleme, die man hat, wenn man so unter Druck steht." Doch nicht nur das private Glück macht Charlotte fit für die besten Forscherkreise dieser Welt. "Das Musische habe ich nie aufgegeben. Beim Klavier spielen sammle ich Kraft. Genauso wie beim Klettern daheim in Salzburg. Ganz etwas anderes machen, das ist mir wichtig. Ihr Ziele: Bücher schreiben und meine Forschung über Zeit und Klimawandel vorantreiben.
von Melanie Hutter, Kronen Zeitung
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