Hightech-Lösung

Salzburger Erfindung: Sensoren vermessen Abfall

Salzburg
09.02.2011 18:39
„Engel in Orange“, das sind unsere Müllentsorger. Bei Regen, Schnee, Wind oder Hitze, im ganzen Land Salzburg wird der immer mehr werdende Unrat pünktlich abgeholt – von Zuständen wie in Neapel keine Rede. Doch auch unsere perfekte Entsorgung kann noch optimiert werden – mit schlauen Ideen und dem Computer.

Wie es zum Himmel stinkt, wenn der Müll auf der Straße liegen bleibt, das beobachten wir Jahr für Jahr in Neapel (Italien). 248.900 Tonnen Müll haben wir Salzburger im Jahr 2009 produziert. Pro Kopf ist das eine Steigerung von 460,7 Kilogramm im Jahr 2007 auf 469,1 Kilogramm im Jahr 2009. „Die Wirtschaftskrise hat an diesem Trend nichts geändert“, sagt Landesrat Walter Blachfellner. Damit der Haufen regelmäßig weg kommt, muss die Entsorgung passen.

Forscher aus Salzburg sind seit 2008 dabei, für die Abfallwirtschaft ein computergestütztes Planungssystem für eine optimale Entsorgung zu entwickeln. „Es gilt viele Faktoren miteinzubeziehen: maximale Lenkzeiten, Öffnungszeiten und Kapazitäten bei Abladestellen, tägliche Arbeitsabläufe und so weiter“, erklärt Dr. Günter Kiechle von „Salzburg Research“. Um ausreichend Daten zu bekommen, wurden an Müllcontainern bereits Sensoren angebracht. Mag. Johann Gadermayr von „Shop2Win Marketing, Marktführer bei Müllcontainer-Monitoring: „Mit Ultraschall wird der Müll im Container vermessen. So kann man feststellen, ob er schon entleert werden muss und so weiter. Die Daten werden in Echtzeit übertragen. Norwegen ist Vorreiter, dort hat die Salzburger Firma schon 1.000 solcher Systeme installiert.

Ist der Computer mit all den Daten gefüttert und das Projekt ausgereift, „können bis zu 20 Prozent Entsorgungskosten eingespart werden. Und: eine effiziente Müllentsorgung auf Knopfdruck ist bei uns vielleicht bald alltäglich“, hofft Kiechle. Das Ziel ist bei der Transportoptimierung nicht nur der Umweltschutz durch weniger gefahrene Kilometer, sondern auch Kosteneinsparungen. „Ein punktgenauer, tagesaktueller Entsorgungsplan. Das wäre optimal“, sind sich Kiechle und Gadermayer einig.

von Melanie Hutter, Kronen Zeitung

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